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steffimgl

Posted on 4.3.2021

Erin Morgenstern's 'Der Nachtzirkus' wurde im englischsprachigem Raum sehr gehyped. Daher landete dann auch die Übersetzung auf vielen Lesestapeln. Leider konnten viele Leser der deutschsprachigen Version dem Hype nicht zustimmen. Vermutet wird das einiges von der phantasievollen Stimmung und dem zauberhaften Schreibstil bei der Übersetzung verloren gegangen ist. In der Geschichte geht es hauptsächlich um Celia und Marco, die in einem Wettbewerb ihre magischen Kräfte messen sollen während ihnen der Nachtzirkus als Schauplatz dient. Wenn ich dieses Buch einer Bezeichung zuordnen müsste würde ich behaupten das es ein Kinderbuch für Erwachsene ist. Ohne viele Erklärungen, mit simplen und leichten Beziehungen und ohne hochdramatischen Seelenstriptease. Die Charaktere sind wie sie sind. Die Magie ist wie sie ist. Die Welt ist wie sie ist. Wie ein Kinderbuch besteht diese Geschichte aus ihr selbst und nicht aus logischen Hintergründen oder zahlreichen Erklärungen. Mich erinnerte die gemütliche Stimmung und die ruhige Erzählweise, die kaum von Spannung geprägt ist, sehr an 'Winter's Tale' (Mark Helprin 'Wintermärchen'). Dieses Buch lebt hauptsächlich von dem Staunen und der Atmosphäre, die durch die Magie und die Verwicklungen der Charaktere entstehen. Daher ist es recht traurig, dass ein Teil davon vielleicht bei der Übersetzung verloren gegangen ist. Denn auch wenn ich das Buch sehr empfehlen kann, wenn man ruhige, märchenhafte Geschichten mag, fehlte mir das gewisse Etwas, das mich komplett verzaubert hätte. Im Nachhinein hätte ich lieber das Original gelesen.

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