Buchstabenfestival
Ein Thriller soll Thrills erzeugen, die den Lesenden den Atem stocken lassen und eine Spannung bis zum Schluss liefern. Das Buch von Christian Klinger schaffte weder das eine noch das andere. Es ist mit viel Wohlwollen ein Krimi. Die ersten Seiten konnten mich noch gut unterhalten und ich hatte mich auf einen satirischen Krimi, der den (realen) Personen aus der Politik und Wirtschaft den Spiegel vor hält, gefreut. Doch leider waren es nur die ersten Seiten. Die Spannung war anfangs hoch, aber dann brach sie abrupt ab und schaffte es leider nicht sich wieder aufzubauen. Der Anwalt Cosinus Gauß wird innerhalb der Geschichte immer unerträglicher. Seine Witze werden schlechter, seine sexistischen Gedanken gegenüber Frauen fand ich schwierig und nur schwer ertragbar. Die ganze Handlung litt unter diesem Hauptcharakter. Ich war selten von einer Figur so genervt. Man muss die Charaktere nicht zwingend mögen, damit es ein gutes Buch wird (siehe Sebastian Bergmann von Hjorth/Rosenfeldt), aber der Charakter muss dann wenigstens klug, raffiniert und überzeugend sein. Das ist hier leider nicht eingetreten. Die derbe Sprache, die vielen Abschweifungen von dem Hauptgeschehen und die fehlende Spannung sorgten bei mir für eine Enttäuschtung. Das Cover und der Klappentext hatten einiges versprochen, was leider nicht eintrat.