Dinasbookworld
Ich habe „The Prom“ auf der Suche nach queeren Büchern gefunden, da ich mehr queere Liebesgeschichten lesen wollte. Es hat mich sofort angesprochen, da es endlich mal um ein lesbisches Pärchen ging und wir davon in der Buchwelt ziemlich wenige haben, was ich ziemlich schade finde. Anfangs hatte ich leider einige Probleme in die Geschichte zu kommen, was wahrscheinlich an den zwei Ich-Perspektiven lag. Der Leser wurde einige Male direkt angesprochen und es hat sich oft mehr nach einem Tagebuch angefühlt [Spoiler-Alarm: Es ist nicht der schlimmste. Aber darauf komme ich später zurück (Zitat Seite 13)]. Nach einiger Zeit hatte ich mich doch daran gewöhnt und ich kam besser voran. Emma hatte auf ihrem YouTube Channel ein Cover hochgeladen, in dem sie davon sang, dass sie in ein wunderschönes Mädchen verliebt ist. Diesen Track hatte ihre Mutter gefunden beziehungsweise er wurde ihr zugesteckt. Ihre Eltern waren entsetzt, denn so hatten sie sie nicht erzogen, ihre Tochter durfte kein Mädchen lieben. Nach einigen Wochen Diskussion haben sie Emma vor die Tür gesetzt. Seitdem lebt sie bei ihrer Granny. Nach eineinhalbjähriger Freundschaft, mit dem Mädchen über das sie damals gesungen hatte, ist das Mädchen, Alyssa, seit eineinhalb Jahre ihre feste Freundin. Allerdings ist das alles streng geheim, denn niemand darf über sie erfahren, denn Alyssa ist noch nicht geoutet und möchte ihrer Mutter das alles schonend beibringen. Emma und Alyssa möchten auf dem bevorstehenden Abschlussball zusammen tanzen. Sie haben schon einen Plan, Emma trägt sich mit einem unbekannten Mädchen in die Liste und Alyssa mit einem unbekannten Jungen und gehen dann beide allein. Doch Alyssas Mutter, die Vorsitzende der Elternvertretung, macht ihnen einen dicken Strich durch die Rechnung. Denn als sie sieht, dass sich ein lesbisches Pärchen (es sind nur Pärchen auf dem Prom erlaubt, da es zu wenig Plätze gibt), bestehend aus Emma und einem weiteren Mädchen, stürmt sie zum Direktor. Doch als das nichts zu bewirken scheint, werden die Regeln, um auf den Ball zu dürfen verändert. Man muss mit einer Person aus der Schule auf den Ball und das Pärchen muss aus einem Jungen und einem Mädchen bestehen. Es scheint aussichtslos, aber dann bekommt Emma Hilfe von Dee Dee Allen und Barry Glickman, zwei Broadwaystars, die auf ihre Videos aufmerksam geworden sind. Es gibt einen riesigen Skandal. Broadwaystars mit Anhängsel gegen die homophoben Einwohner von Edgewater. Der Abschlussball steht auf der Klippe und die Wut lassen die Schüler an Emma aus, denn sie sei schuld daran und auch daran, dass diese Stars sich in Edgewater breit machen und für Unruhe sorgen. Sie lassen Dressing in ihren Spind laufen oder erhängen einen Teddybären und hängen diesen an den Spind. Es ist einfach unheimlich, wie homophob eine Stadt ist, wie viel Hass eine einzige Stadt einer Person entgegenbringen kann. Was ich allerdings nicht mochte ist, dass eine gewisse Person als nicht homophob dargestellt wurde, die definitiv homophob ist. Das eine Horde Broadwaystars nach Edegwater kommt, fand ich etwas zu unrealistisch, dann kam auch viele Presseleute und es wurde mir einer zu viel. Mir kam vieles in der Story einfach zu überspitzt vor und das fand ich wirklich schade. Und dann kam das Ende und auf einmal war alles gut? Das Mobbing hörte auf und sie akzeptieren Emma. Es kam zu schnell und es war einfach absolut unrealistisch. Sie haben Emma eine Morddrohung an den Spind gehängt und auf einmal war alles gut? Insgesamt konnte mich das Buch leider einfach nicht wirklich überzeugen, es war zu viel, zu dramatisch und zu schnell war wieder alles gut. Ich wurde mit dem Buch nicht warm, weder mit den Charakteren noch mit der Story. Schade, denn das Buch hatte wirklich Potenzial. Das Musical „The Prom“ möchte ich mir aber dennoch anschauen, da James Corden dort die Rolle des Barry Glickmans verkörpert. Fazit: Das Buch hatte wirklich Potenzial, aber es ging vor allem am Ende viel zu schnell. 100 Seiten mehr hätten dem Buch wirklich gutgetan, dann wäre es vielleicht teilweise nicht so unrealistisch geworden. Für mich persönlich war es einfach zu überspitzt, allerdings mochte ich die Idee an sich und, dass es ein lesbisches Pärchen war, die zusammen wirklich süß waren. „The Prom“ ist eine queere Liebesgeschichte mit viel Potenzial, dass meiner Meinung nach nicht voll ausgeschöpft wurde. 2,5⭐️ von 5⭐️