woerterwald
“102 grüne Karten zur Rettung der Welt“ aus dem Suhrkamp-Verlag (Rezension) Wenn man heutzutage das Wort „Klimawandel“ hört, dann denken die meisten Menschen, es wäre nicht so dringend. Es würde sich ja schon von alleine händeln, es wäre doch gar nicht so schlimm, wie in den Medien und von Demonstrant*innen wie denen von FridaysForFuture dargestellt. „Alles nur Panikmache.“, ist eine der vielen typischen Antworten, die man bekommt, wenn man das Thema anspricht. „Es gibt doch weitaus drängendere Probleme.“, „Alles nur Humbug.“ Dass das absolut nicht stimmt wird in „102 grüne Karten zur Rettung der Welt“ mehr als deutlich. In verschiedensten Diagrammen, Karten und kurzen Texten stellt „KATAPULT“ da, wo die Probleme liegen, was geändert werden muss und was nicht getan wird. Das geht von der traurigen Tatsache, dass nur zwei Staaten das Pariser Klimaabkommen bisher eingehalten haben (S.80 & 81), bis hin zu dem jährlichen CO2-Ausstoß nach Ländern in Millionen Tonnen ( S.106 & 107). Dazu beschränkt sich das Buch nicht „nur“ auf den Klimawandel, sondern macht auch immer wieder Abstecher zur generellen Politik, zum Umweltschutz oder auch ein wenig Gesellschaftskritik (z.B. S. 110 & 111) und liefert dort einige wichtige Informationen. Wer jetzt aber denkt, dass es ein staubiges Buch mit ellenlangen texten ist, der liegt weit daneben! Nicht nur, weil man immer wieder mal Ironie oder Witzen ausgesetzt ist, sondern weil auf manchen Seiten auch nur ein Wort steht. Ein Wort, dass es genau auf den Punkt bringt und das – verbunden mit einer Illustration und/oder einem Diagramm einiges deutlich macht. Trotzdem ist das Buch sehr lehrreich, aber eben auf eine leicht verständliche Art – die allerdings trotz Humor nicht über die Ernsthaftigkeit der Themen hinwegtäuschen kann. Wenn Texte auftauchen sind sie kurz & knapp formuliert, beschränken sich auf das Wesentliche – und machen das Ganze noch mit Witz. Egal, ob man also neu in der Materie ist, oder schon ewig dabei: Ich bin sicher, dass jede*r hier etwas Interessantes findet und ab und zu immerhin einmal schmunzeln muss. Übrigens: Wer ganz viel Zeit hat kann ja mal z.B. das Wimmelsuchbild auf Seite 114 & Seite 115 ausprobieren – „Finde die Plastikflasche unter den Umweltaktivisten!“ Ich hatte ursprünglich ein anderes Buch beim Verlag angefragt, auf dass mich ein Aktivist bei einer FridaysForFuture-Mahnwache in meiner Stadt gebracht hatte. Das Kontingent war bei diesem Buch („10 Milliarden – Das Ausmaß der Klimakrise“ von Stephen Emmott) zwar leider bereits ausgeschöpft, doch ich freue mich sehr, so dieses Buch hier gefunden zu haben! Die Diagramme waren alle sehr leicht verständlich, der Humor hat mir persönlich sehr gut gefallen und die Informationen sollten jede*n interessieren. Von mir kriegt das Buch die volle Punktzahl und eine dicke, fette Leseempfehlung an jede*n von euch – egal, ob ihr euch schon mit dem Thema auskennt oder nicht. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️