Booksurfer
Guillermo des Toro gehört aufgrund seiner genialen Vorstellungskraft zu meinen liebsten Regisseuren und ich war total gespannt auf sein neues Buch. Der Klappentext hat mich äußerst neugierig gemacht: Als bei einem Einsatz ihr Partner plötzlich total ausflippt und das Leben eines jungen Mädchens bedroht sieht sich die junge FBI Agentin Odessa Hardwick gezwungen ihren Partner zu erschießen. Als dieser stirbt, hat Odessa das Gefühl als würde ein Schatten seinen Körper verlassen, hat sie sich das nur eingebildet oder steckt mehr dahinter? Im Laufe ihrer Ermittlungen stößt sie auf Hugo Blackwood der ihr eine völlig neue Welt eröffnet und Odessa begreift, dass die Welt von etwas uraltem bösen bedroht wird das aufgehalten werden muss... Guillermo del Toro und Chuck Hogan konnten mich schon mit ihrer Vision von Vampiren in der The Strain Reihe (bestehend aus Die Saat, Das Blut und Die Nacht) von ihrer Schreibkunst überzeugen. Diesmal haben sie sich einem neuen Thema gewidmet dem Okkultismus, Geister und Dämonen und ich muss sagen das mir auch diese Umsetzung sehr gut gefallen hat. Die Geschichte findet auf drei Zeitebenen statt: 1582 erleben wir mit Hugo Blackwood wie eine Beschwörung total schiefläuft 1962 begleiten wir den ersten schwarzen FBI Agenten Earl Solomon, der auf einen Mann namens Hugo Blackwood trifft. 2019 vereint dann FBI Agentin Odessa Hardwood mit Earl Solomon, der ein treffen mit Hugo Blackwood veranlasst und alle drei Protagonisten vereint. Die Verbindung der verschiedenen Zeitebenen ist den Autoren richtig gut gelungen und es macht Spaß allen Charakteren zu folgen. Unsere Protagonistin Odessa ist eine clevere und starke junge Frau die sich nicht so schnell unterkriegen lässt. Sie steht den ganzen Dingen, die plötzlich um sie herum passieren und vor allem Hugo Blackwood sehr skeptisch gegenüber, lässt sich aber nach und nach auf die übersinnlichen Ereignisse ein. Mir war Odessa direkt sympathisch mit ihrer schlagfertigen Art. Aber wirklich klasse wird es, wenn sie mit Hugo Black zusammen ist, die beiden sind ein klasse Team. Hugo ist mir vor allem durch seine trockene und teilweise sarkastische Art direkt sympathisch gewesen. Er bleibt im Laufe der Geschichte noch recht undurchsichtig und ich bin gespannt was man in weiteren Bänden noch über ihn erfährt. Der Schreibstil von Del Toro und Chuck Hogan ist einfach wunderbar, ich könnte nicht sagen, wer welchen Teil geschrieben hat. Da aber beide Drehbuchautoren sind, schaffen sie es die Geschichte bildhaft zu erzählen so das man einen richtigen Film vor Augen hat. Die Mischung aus Mystery, Übersinnlichen, Spannung und natürlich einem sehr trockenen Humor lassen einen durch die Seiten fliegen so das die Geschichte viel zu schnell wieder vorbei ist. Insgesamt hat mir der erste Teil der Blackwood Aufzeichnungen sehr gut gefallen. Ich sehr gespannt wie die Geschichte weiter geht, das Ende verspricht auf jeden Fall noch einige spannende Fälle. Das Gespann aus Hugo Blackwood und Odessa Hardwick hat Potenzial zu meinem Lieblingsteam aufzusteigen. Ganz große Leseempfehlung für Fans des übernatürlichen Crimes. 4,5 von 5 Sternen