Charleen
Nachdem mir der erste Band dieser Reihe nicht nur schon unfassbar gut gefallen hat, sondern ich mich dort bereits schon in Emmett verliebt habe, war meine Vorfreude auf „What If We Stay“ umso größer. Sarah Sprinz hat einen ganz wundervollen Schreibstil, der für einen richtigen Sog sorgt. Er ist wahnsinnig fesselnd und emotional und zieht einen durch die Tiefe, die er besitzt, immer weiter in die Geschichte hinein, ist aber gleichzeitig auch so flüssig und sanft, dass man das Gefühl bekommt, er würde einen federleicht durch die Seiten hindurchtragen. Amber habe ich innerhalb weniger Seiten ins Herz geschlossen. Das liegt zum einen daran, dass ihre Gefühls- und Gedankenwelt unglaublich greifbar dargestellt worden ist und ich mich in vielerlei Hinsicht sehr mit ihr identifizieren konnte. Und zum anderen daran, dass sie es mir unmöglich gemacht hat, sie nicht zu mögen. Sie hat mich einfach total fasziniert; die Tiefe, die sieht besitzt und die man nach und nach immer mehr zu Gesicht bekommt, hat mich fasziniert. Es ist von Anfang an klar, dass diese sarkastische, lockere und direkte Art zwar ein Teil von ihr ist, aber sie gleichzeitig auch als Abwehr und Schutz fungiert, um das zu verbergen, was sich dahinter befindet und um die Menschen um sie herum auf Abstand zu halten. Denn je näher man sie kennenlernt und je genauer man hinschaut, desto mehr erkennt man, dass diese Schutzmauer Risse besitzt. Und dass man - sollte einem ein Blick dahinter gewährt werden - noch eine ganz andere Amber kennenlernen kann. Eine, die mit Unsicherheiten und Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Eine, die zwar stark, aber trotzdem verletzlich ist. Und eine, die sich verloren fühlt - an manchen Tagen mehr als an anderen. Aber innerhalb dieses Buches darf man sie eben auch dabei begleiten, wie sie sich dadurch, dass sie sich selbst verliert, auch endlich wirklich findet, sich richtig kennenlernt und herausfindet, was sie sich für ihr Leben und von ihrem Leben für sich wünscht. An Emmett habe ich bereits im ersten Band mein Herz verloren, aber das war nichts im Gegensatz zu dem, was er hier mit meinem Herzen angestellt hat. Seite für Seite habe ich mich mehr in ihn und seine wunderbar ehrliche, warme und schüchterne Art verliebt, die ihn unwahrscheinlich sympathisch gemacht hat. Emmett verstellt sich nicht, sondern ist einfach wer und wie er ist. Das ist auch die Sache, die ich am meisten an ihm geliebt habe - diese vollkommene Natürlichkeit. Er versucht nicht, krampfhaft cool zu sein oder das zu sagen, was sein Gegenüber vielleicht gerade hören möchte. Er behandelt die Menschen um sich herum ganz wundervoll und es ist ganz egal, ob das, was er von sich gibt, so tiefgehend ist, dass man eine Gänsehaut davon bekommt oder aber so, dass es einem zum Schmunzeln bringt - man kann gar nicht anders, als ihm zu verfallen. Und ebenso, wie ich ihn für diese Dinge geliebt habe, so habe ich ihn für seine Klugheit, seinen Ehrgeiz, seinen Enthusiasmus und sein großes & aufrichtiges Herz bewundert. Dieses Herz, das schon so viel ertragen musste und trotzdem so erfüllt von Liebe ist. Und meine Bewunderug ist - je näher ich ihn kennengelernt und je mehr ich über ihn, sein Leben und seine Vergangenheit erfahren habe - immer größer geworden. Die Liebesgeschichte der beiden ist für mich eine ganz ganz Besondere. Sie hat mich tief berühren können und mich ebenso zum Lachen wie zum Weinen gebracht. Sie hat mich fühlen lassen - so unglaublich viel fühlen lassen. Sie hat mir gezeigt, wie viel es bewirken kann, wenn da nur eine einzige Person ist, die an einen glaubt und die einem - besonders in den Momenten, in denen man selbst nur die eigenen Schwächen sieht - seine Stärken vor Augen hält. Wenn da jemand ist, der einen WIRKLICH sieht. Jemand der sieht, was in einem steckt und der alles dafür tut, dass man es schafft, sich selbst zumindest für einen Augenblick aus seinen Augen betrachten zu können, um zu erkennen, wie wundervoll und wertvoll man ist. Sie hat mir gezeigt, dass Gegensätze sich nicht einfach nur anziehen, sondern sich manchmal eben auch wunderbar ergänzen und dass es unglaublich ergreifend sein kann, wenn man zwei Menschen dabei zusieht, wie sie zu einer wahren Bereicherung im Leben des jeweils anderen werden und dieses auf die bestmögliche Art und Weise verändern. Amber und Emmett müssen innerhalb dieses Buches viele Hürden überwinden, schwierige Situationen meistern und sich mit einigen Problemen auseinandersetzen. Aber all diese Dinge lassen sie am Ende so viel stärker und mit neuen und wichtigen Erkenntnissen für ihr Leben daraus hervorgehen. Auch, wenn sie ins Stolpern geraten und manchmal sogar fallen, so geben sie nicht auf, sondern kämpfen. Sie wachsen über sich hinaus, lernen aus ihren Fehlern und entwickeln sich weiter. Und am Ende dieses Buches siehst zu zwei Menschen, die zwar einen harten Weg hinter sich haben, aber die so unwahrscheinlich stolz auf sich und das, was sie erreicht haben, sein können. Zwei Menschen, die noch immer einiges lernen und sich auch weiterhin mit den Problemen des Lebens herumschlagen müssen, aber die nun wissen, dass sie jemanden an ihrer Seite haben, der das alles nicht nur wesentlich erträglicher macht, sondern bei dem sie auch sicher sein können, dass sie bei ihm Halt und einen sicheren Hafen finden. Da ist eine Person an ihrer Seite, auf die sie sich zu einhundert Prozent verlassen können, die ihnen den Rücken stärkt und die an sie glaubt, wenn sie selbst es einmal nicht tun. Und ich finde, es gibt nichts Schöneres, als wenn Menschen, die einander mehr als verdient haben, auch zueinander finden. Ich bin Amber und Emmett so dankbar, dass sie mich ein Stück auf ihrem Lebensweg mitgenommen haben und sie werden dafür im Gegenzug immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben! „What If We Stay“ ist wirklich ein Buch, das mich vollkommen in seinen Bann gezogen und mit sich gerissen hat. Eines, das mich mit seinen wunderbar einzigartigen und greifbaren Charakteren absolut berühren konnte und mich voll und ganz hat mit ihnen mitfühlen lassen. Ein Buch mit einer Liebesgeschichte, die mich emotional erreichen konnte und mich ebenso ergriffen wie fasziniert hat. Und ein Buch, das zudem auch noch wichtige und ernste Themen auf ganz behutsame, aber ausdrucksstarke Art und Weise anspricht und dafür sorgt, dass man auch nach Beenden noch lange Zeit darüber nachdenkt. Dass es ein zusätzliches Highlight für mich war, Laurie und Sam noch ein Stückchen weiter auf ihrem Weg begleiten und gleichzeitig Hope ( deren Geschichte im dritten Band der Reihe erzählt werden wird ) noch etwas näher kennenlernen zu dürfen, muss ich vermutlich gar nicht erwähnen, habe ich aber hiermit trotzdem getan. Dieses Buch ist definitiv ein Jahreshighlight und ich würde es wirklich am allerliebsten direkt noch einmal lesen und dabei so tief in die Geschichte hineinkriechen, dass ich nie wieder herauskommen müsste.