trinschen
Da das Reisen momentan nicht so richtig möglich ist, ging es bei herrlichem Frühlingswetter lesend ans Meer, genauer gesagt nach Sylt. Wer schon das eine oder andere Buch von Dora Heldt gelesen hat, wird in Böse Leute schnell den einen oder anderen bekannten Charakter wieder erkennen: Inge, Charlotte, Onno und Karl waren bisher nur Nebenfiguren, hier spielt das Rentnerquartett die Hauptrolle – zumindest meistens. Gemeinsam wird (zumindest aus ihrer Sicht) professioneller und effektiver im Falle diverser Wohnungseinbrüche ermittelt. Wie gut, dass man als Leser*in die Perspektive der Polizei aus der Sicht von Onnos Tochter Maren gezeigt bekommt, die als Polizistin auf die Insel kommt. Und weil nur Ermittlungen ja irgendwie langweilig sind, gibt’s auch jede Menge alte und neue Liebschaften. Das Buch hat mich gut unterhalten, auch wenn ich mir zwischendurch doch eine kleine Übersicht über die handelnden Personen gewünscht hätte. Im Kopf zu behalten, wer mit wem in welcher Beziehung zueinander steht, war zwischendurch ein bisschen schwierig. Die Charaktere haben mir gut gefallen, gerade die Senioren waren auf liebenswerte Weise schrullig. Nur Karl hat mich mit seiner ewigen Besserwisserei auf die Dauer genervt. Ich habe mir so gewünscht, dass eine der taffen Damen ihn mal in die Schranken weist. Leseempfehlung für alle, die einen leichten Krimi mit viel Lokalkolorit mögen.