Susanne Matiaschek
Für Witte und Fedder geht es mit “Juister Zeuge” in die inzwischen 9. Runde. Und hier klang der Klappentext einfach so extrem gut, dass ich ihn unbedingt lesen musste. Sina Jorritsma hat so einen atmosphärischen und einfach lebendigen, wie mitreißenden Schreibstil, dass ich die Story in einer Nacht verschlungen habe. Dieser Fall ist anders, als die anderen und vielleicht hat er mir deshalb auch so ungemein gut gefallen. Denn es gilt einen Kronzeugen zu beschützen, was unsere beiden Ermittler Witte und Fedder vor immense Herausforderungen stellte. Denn so einfach wie es klingt, ist es ganz und gar nicht. Antje Fedder hat mir dabei besonders gut gefallen. Denn sie gibt alles und das spürt man einfach in jeder erdenklichen Hinsicht. Im emotionalen, psychologischen, wie auch im zwischenmenschlichen Bereich. Man könnte fast meinen ,dass sie sich ab einem gewissen Punkt richtig festbeißt. Dadurch stieg auch der Spannungsbogen ins unermessliche. Denn natürlich kommt man um einen nervenaufreibenden Kriminalfall trotzdem nicht drumherum. Was für ordentlich Treibstoff sorgt. Und auch wenn der Kern dahinter ziemlich vorhersehbar ist, so gelang es der Autorin, mich mit einigen Wendungen doch enorm zu überraschen. Das Zusammenspiel zwischen den Kommissaren der Insel als auch von außerhalb gelang außerordentlich gut, was für eine gesunde und gelassene Stimmung sorgte. Dafür ging es hinter den Kulissen ordentlich her. Die Haupt- ,als auch Nebencharaktere sind lebendig, greifbar sowie durchweg authentisch. Man konnte richtiggehend nachempfinden, was sie antrieb und wie es in Ihnen aussah. Was mir einfach großartig gefallen hat. Denn dadurch kommen Angst, Verletzlichkeit, als auch niedere Instinkte unglaublich gut zur Geltung. Denn egal auf welcher Seite des Gesetzes man steht, man ist immer angreifbar und das kommt hier einfach sehr gut heraus. Ich empfand den Verlauf als sehr packend, nervenaufreibend und sehr intensiv. Etwas, was ein Kriminalroman braucht, um mich vollends überzeugen und begeistern zu können. Was hier definitiv der Fall war. Ebenso hat mich Tjark mit seiner rauhen Art wieder sehr zum schmunzeln gebracht. Für mich definitiv ein gelungener Folgeband, denn neben einen gut ausgearbeiteten Kriminalfall, begreift man aufs Neue, dass die Insulaner nicht zu unterschätzen sind. Und man sich besser warm anzieht. Denn die Kommissare haben einiges in Petto, womit man nicht unbedingt rechnen würde. Fazit: Für Witte und Fedder geht es in die 9. Runde und bei diesem Fall kommen sie ordentlich ins schwitzen. Man beschützt schließlich nicht jeden Tag einen Kronzeugen. Einen nervenaufreibenden Kriminalfall gibt es noch gratis obendrauf. Ein für mich sehr gelungener Ostfrieslandkrimi, denn er punktet mit guter Ausarbeitung, Emotionalität und einer großen Portion Menschlichkeit. Packend, nervenaufreibend und sehr intensiv. Denn längst ist nicht alles, wie es scheint. Ein Muss für Fans dieses Genres.