hyperventilea
Aufregendes Fantasy-Märchenabenteuer mit vielfältigen Figuren und einer ganz besonderen Freundschaft Risa, ein Waldglimpfmädchen, lebt gern im Schattenwald, den sie täglich mit ihrem besten Freund, dem Wolf Halgrimm, erkundet. Das Mädchen verfügt über eine ganz besondere Gabe, sie versteht die Sprache der Bäume und die haben gerade Beunruhigendes zu erzählen. Es verschwinden nicht nur auf mysteriöse Weise Tiere aus dem Wald, die Grumpfknolle, die Nachbarn der Waldglimpfe, möchten angeblich auch noch Bäume im Schattenwald fällen, um das Land als Ackerland zu nutzen. Und das, obwohl ein Vertrag das friedliche Nebeneinander der beiden Völker schriftlich garantiert. Waldelfe Frigge macht sich ebenfalls Sorgen. Was ist da nur im Gange? Risa berichtet ihrem Vater Rune von den Neuigkeiten. Der ruft daraufhin den Rat der Weisen ein, doch die Weisen glauben nicht an eine Bedrohung. Als sich die Situation zuspitzt, beschließt Risa auf eigene Faust zu handeln und den Frieden zu sichern. Sie macht sich mit Frigge auf zum Vergessenen Moor. Ihr Weg führt sie durch unwegsame Gebiete voller Gefahren. Die Autorinnen Rose und Szillat schreiben, wie sich das für einen Fantasy-Roman gehört, sehr bildhaft, fast wie aus einer anderen Welt. An den märchenhaften, aber durchaus verständlichen, klaren Erzählstil, mussten meine Mitleser und ich uns erst einmal gewöhnen, aber ungefähr nach den ersten zwanzig Seiten waren wir dann „drin in der Geschichte“ und empfanden die zeitlosen Formulierungen als stimmig. Am Anfang bestimmter Kapitel sind wichtige Informationen zum Verständnis vom Leben im Schattenwald und dem aktuellen Geschehen abgedruckt. Da finden sich Landkarten, Verträge und nähere Informationen zu den verschiedenen Völkern. Auf diese Weise können sich die Leser den Schauplatz und die Kreaturen, mit denen es Risa zu tun bekommt, besser vorstellen, alles wird dadurch irgendwie „realer“. Jedem Kapitel ist außerdem eine kleine, detaillierte, geheimnisvolle Illustration vorangestellt, die einen Aspekt aus dem Kapitel zeigt. Mehrere Kapitel bilden jeweils einen größeren Leseabschnitt, einen „Pfad Risas“, der mit einem großen, sich über eine ganze Seite erstreckenden Bild beginnt. Diese Bilder sind wirklich besonders, einerseits zum Träumen schön, aber auch gleichzeitig ziemlich schattenhaft und dunkel. Kinder, die die Geschichte eigenständig lesen möchten, sollten mindestens neun Jahre alt sein. Ansonsten könnte die Textmenge und der spezielle Schreibstil etwas überfordern, zum Vorlesen eignet sich die Geschichte allerdings auch schon für jüngere Zuhörer mit Ausdauer ab sechs, sieben Jahren. Eine bunte Figurenmischung bewohnt den Schattenwald und das angrenzende Gebiet. Risa selbst ist ein mutiges Waldglimpfmädchen, das sich stets dafür einsetzt, dass es allen Lebewesen gut geht und dabei auch keine Gefahr scheut. Dass sie die Sprache der Pflanzen beherrscht, bringt Risa viele grüne Freunde ein. Ungerechtigkeit ist dem Mädchen ein Dorn im Auge. Begleitet wird Risa von der Waldelfe Frigge. Frigge redet viel und hat nicht die besten Umgangsformen. Sie wirkt oft grummelig, spart nicht mit Schimpfwörtern und nennt Risa schon mal gerne „kleiner, nichtsnutziger Waldglimpf“ oder „ungehobelte Walnuss“. Auch ihre empörten Ausrufe wie »Stinkender Schlammschnapper“ sind weniger bösartig gemeint als einfach amüsant und unterhaltsam zu lesen. Hinter der fluchenden, rauen Fassade von Frigge steckt ein herzensgutes Wesen. Zu Risas Freunden gehören neben dem treuen Wolf Halgrimm, der für Risa alles tun würde, auch noch der Mäusebussard Baltur. Die Gefährten finden auf ihrer langen Reise weitere überraschende Verbündete. Letztendlich sind Freundschaft und Zusammenhalt für sie überlebenswichtig, denn das Gespann trifft auch auf Feinde, die ihnen Böses wollen. Die können sie nur gemeinsam besiegen. Was für eine besondere Welt haben sich die Autorinnen da ausgedacht! Der Schattenwald, der Auenwald, das Land der Steinriesen werden so plastisch beschrieben, meine Mitleser und ich entwickelten sofort eine klare Vorstellung davon, fühlten uns fast mittendrin. Risas Reise durch die Länder verläuft so spannend und aufregend, dass wir zwischendurch kaum zu atmen wagten. „Endlich mal eine richtige Abenteuergeschichte“ meinte meine neunjährige Tochter. Und das stimmt, „Risa aus dem Schattenwald“ ist ein echt tolles Fantasyabenteuer mit einzigartigem, märchenhaften Schauplatz, vielfältigen Figuren, großen Gefahren und einer mächtig starken Freundschaft.