Lara
Anfangs war ich sehr euphorisch als ich in die Geschichte eingetaucht bin. Erzählt wird aus der personellen Perspektive, aufgeteilt in Sadies Vergangenheit 1990, die Vergangenheit von diversen Personen 2016 und Ambers Gegenwart 2018. Dazwischen immer mal wieder Tagebucheinträge. So weit, so schön. Der Grundstein ist ein Film über Ambers Geschichte. 18 Jahre jung und schon eine Mörderin. Oder? Bis kurz vor Schluss wird nämlich nicht gesagt wen sie ermordet haben soll. Ob sie schuldig oder unschuldig ist, das war beim Lesen nie ganz klar. Diesbezüglich muss ich sagen, dass die Autorin das clever konstruiert hat. Man macht sich als Leser Gedanken was passiert sein könnte. Warum Amber sich so verhält wie sie es tut. Das ungute Gefühl, das hervorgerufen wird, wird noch unterstützt durch gelegentliche Einsicht in Ambers Denkweise 2016. Rückblickend betrachtet ist das wirklich gut gespielt gewesen von der Autorin. Leider hab ich während der Story ein paar Probleme gehabt. Sie konnte mich zwar insoweit packen, dass ich wissen wollte, was mit der Familie Banner nicht stimmt, aber Spannung würde ich das nicht nennen. Ich empfand die ganzen Erzählstränge als etwas chaotisch. Man braucht sie, um die Geschichte als Ganzes zu verstehen, ja. Aber das wird erst zum Schluss klar und währenddessen schwankte ich zwischen Abbruch und Durchziehen hin und her. Auch wenn mir die Story ja im Grunde gefallen hat. Nur hat der Klappentext völlig falsche Erwartungen gesetzt - zum Beispiel Angst vorm Alleinsein im Wald. Was für meinen Geschmack viel zu wenig thematisiert wurde.