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fernweh_nach_zamonien

Posted on 25.2.2021

Inhalt: Veroniques Großmutter verweigert von einem auf den anderen Tag plötzlich jede Nahrung und hüllt sich in Schweigen. Zum Glück kann sich das junge Mädchen auf ihren besten Freund Cym verlassen. Und so tauchen die beiden Kinder - weil die Erwachsenen ebenfalls nicht sprechen wollen - während ihrer eigenen Ermittlungen tief in Großmutter Nanais Vergangenheit ein: ihre Flucht aus Vietnam, ihr Neubeginn in England und ein lange verborgenes Geheimnis, das Veroniques Leben völlig verändern könnte. Altersempfehlung: ab 10 Jahre Mein Eindruck: "Freischwimmen" von Adam Baron hat mich im letzten Jahr auf den ersten Blick gleich überrascht. Für die Covergestaltung wurde passend zum Thema "unter Wasser" ein metallisch glänzendes Blau gewählt. Auch beim zweiten Band "Auftauchen" schimmert das ganze Buch in Orange- und Gelbtönen und bleibt dem Thema treu. Erneut setzt die Gestaltung im Innern auf wenige aber effektvolle Illustrationen von Benji Davis. Zudem sind wichtige Ausrufe fett gedruckt und - je nach Wichtigkeit - nimmt auch mal ein einzelner Satz eine Seite oder sogar ein komplettes Kapitel für sich ein. Cym erzählt aus seiner Perspektive und in der Ich-Form. Der lockere Schreibstil liest sich wie im Flug und schnell ist man mitten in Cyms Gedanken- und Gefühlswelt. Cymbeline Iglu - seinen ungewöhnlichen Namen verdankt er der elterlichen Liebe zu Shakespeare - ist von Beginn an sympathisch: etwas schüchtern, ein Träumer und trotzdem mutig, wenn es sein muss. Aufgrund von Schicksalsschlägen ist er für einen Drittklässler schon sehr erwachsen und selbständig. In dieser Geschichte spielen aber auch seine beste Freundin Veronique Chang und deren Großmutter Nanai eine große Rolle. Kleine und große Geheimnisse innerhalb der Schule, von Cyms Mutter und natürlich von Nanai gilt es zu lüften. Wie auch im ersten Buch halten Erwachsene Informationen vor den Kindern zurück, um sie oder sich selbst zu schützen. Trotzdem gelingt es Cym und Veronique nach und nach immer mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Die Auflösung der Geheimnisse hat mir wieder sehr gut gefallen auch wenn - im Vergleich zur ersten Geschichte - die Handlung zu Beginn noch etwas zäh und langatmig wirkt. Für alle neugierigen und wahrheitsliebenden Leser gebe ich eine Leseempfehlung und vergebe für die trotz aller Traurigkeit doch so hoffnungsvoll und berührend erzählte Geschichte 4,5 von 5 Sternchen! Fazit: Eine einfühlsam erzählte Geschichte für Kinder, aber auch für Erwachsene. Wie auch Cyms erstes Abenteuer zeigt sie deutlich, wie wichtig es sein kann, Kinder und Familienmitglieder ernst zu nehmen und auch schlimme Ereignisse zu besprechen, statt sich ihnen gar nicht anzuvertrauen und in Schweigen zu hüllen. Trotz der stellenweise sehr traurigen Thematik bleibt aber der Humor dank liebenswerter und authentischer Protagonisten nicht auf der Strecke. ... Rezensiertes Buch "Auftauchen" aus dem Jahr 2021

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