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bookish.yvonne

Posted on 23.2.2021

Happily Ever Afters von Elise Bryant ist ein Buch mit toller Repräsentation von Schwarzen Mädchen! Es hätte mir unglaublich gut gefallen können, aber es gab dann immer wieder Dinge, die mir sehr unangenehm waren, aber auf die gehe ich später ein. ⚠️ [CN: Body Shaming von dünnen Figuren, Deadname von Elliot Page (S. 226), Diskriminierung gegen kleinwüchsige Menschen, HP Referenzen, infantile Zerebralparese, JKR, Mikroagressionen, Othering, Rassismus] (Anmerkung: HP/JKR Referenzen auf S. 5, 6, 53, 64, 94-96, 195-201, 211, 215, 241, 242, 246, 350; Sarah Dessen Referenz auf S. 87, 133) Tessa ist ein 16-jähriges Schwarzes Mädchen, die es liebt Geschichten zu schreiben. Insbesondere Liebesgeschichten, die sie nur mit ihrer besten Freundin Caroline teilt. Ein Umzug trennt die beiden; ein Trost: Tessa wird in das Programm für kreatives Schreiben einer renommierten Kunstschule aufgenommen. Ihr Nachbar Sam ist im kulinarischen Zweig der gleichen Schule, sodass sie zusammen zur Schule fahren. Tessa freut sich auf die neue Schule, doch plötzlich sind die Worte einfach weg. Sie kann nichts mehr schreiben. Zum Glück hat Caroline eine Lösung parat: Tessa muss sich von einer eigenen Liebesgeschichte aus dem wahren Leben inspirieren lassen. Nico, der aussieht, als wäre er aus einer von Tessas Geschichten entsprungen, ist die perfekte Besetzung. Doch ist das wirklich die Liebesgeschichte, die sie will? Ich finde es unglaublich toll, dass so viele Mikroagressionen und Rassismus gegen Schwarze Menschen und marginalisierte Menschen angesprochen werden. Sei es der “Angry Black Girl/Woman” Stereotyp, dass im Klassenzimmer eine marginalisierte Person für alle sprechen soll oder auch die klare Forderung von Tessa, dass kleinwüchsige Menschen nicht M*dget genannt werden sollen. Bryant zeigt auch bspw., wie es für Schwarze Menschen mit längeren Haaren ist sich morgens fertig zu machen. Tessa hat Haartyp 4c und dadurch kann sie nicht einfach Haare waschen und sich föhnen, so wie ich das mit meinen glatten Haare mache. Ich fand das klasse, dass das aufgezeigt wurde. Tessas Bruder Miles wurde mit infantile Zerebralparese (charakterisiert durch Störungen des Nerven- und Muskelsystems) diagnostiziert. Es wird im Buch klar gesagt, dass Menschen mit Be_hinderungen keine Requisiten für die eigene Selbstentwicklung ist. Meiner Meinung nach ist das eine sehr wichtige Botschaft, denn viel zu oft werden Menschen mit Be_hinderungen als “Inspiration Porn” benutzt. Nun zu den Dingen, die ich nicht mochte. Wie ihr euch evtl. denken könnt, sind mir die vielen HP/JKR Referenzen sauer aufgestoßen. Schließlich waren es nicht wenige Sätze. Bryant hätte jedes andere Franchise nehmen können. Wieso HP? Vor allem sprechen Tessa und Nico über JKRs transfeindliche Aussagen. Mehr oder weniger. Nico sagt, er möchte gerne so sein wie JKR und Tessa fragt: “Aber nicht ganz genauso wie sie, oder?” [...] “Weil, du weißt schon… was sie gesagt hat.” Wie bitte? Das Wort “transfeindlich” oder überhaupt "trans" wird nicht einmal benutzt. Es wird nicht klar benannt, weshalb JKRs Aussagen problematisch sind und das finde ich wirklich schrecklich. Bryant wusste also ganz klar Bescheid über die transfeindlichen Aussagen Bescheid, beschließt aber dennoch so viele HP/JKR Referenzen in ihr Buch hineinzupacken und HP und JKR dermaßen zu feiern. Das verstehe ich nicht. Etwas, was mir auch sehr unangenehm war: Tess und Caroline urteilen sehr stark über ein Mädchen, nachdem sie ihr Instagram-Profil gesehen haben. Und darauf basierend beschließen sie, dass es bei so einem Mädchen ok ist sie und ihren Freund auseinander zu bringen, weil die Beziehung sowieso ein wackeliges Fundament habe? Hin und wieder hinterfragen Tessa und einige andere Charaktere, ob das moralisch ok ist, was sie tut. Immerhin. Allerdings ist Tessa für mich eine so egozentrische Person. Sie denkt ausschließlich an sich, will mit Caroline nur über sich sprechen und sobald Caroline selbst etwas über ihr Leben erzählen möchte, blockt Tessa ab. Tessa merkt zwar, dass einige Verhaltensweisen so nicht OK sind und Caroline sagt ihr irgendwann auch endlich, was Sache ist, aber es war für mich teilweise echt anstrengend mit Tessa. Ja, sie macht eine Entwicklung durch, aber als Protagonistin ist sie mir leider schlichtweg zu unsympathisch und ich kann mich nicht wirklich mit ihr freuen. Das erste Drittel fand ich echt solide, aber dann kamen immer mehr HP/JKR Referenzen, Tessa handelte immer häufiger egoistisch und das letzte Drittel wirkte auf mich leider sehr gehetzt. Ich wollte das Buch so sehr lieben, aber leider konnte ich das nicht.

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