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throughsioux_books

Posted on 23.2.2021

Info: Hierbei handelt es sich um einen Debütroman:) der der erste Teil einer Reihe um vier Schwestern ist. Klappentext: Als sie ihre Stelle bei L&J antritt, hat Ava James ein klares Ziel vor Augen: Sie will sich in ihrem neuen Job beweisen. Womit sie nicht gerechnet hat, ist ihr Boss, Jackson Judd – groß, distanziert, geheimnisvoll. Eines Abends kreuzen sich ihre Wege und Privat- und Berufsleben verschwimmen. Ava erhascht einen Blick auf den wahren Mann, der sich unter den Designeranzügen verbirgt. Doch kann sie seinen Schutzschild wirklich durchdringen? Darf sie ihren Gefühlen nachgeben, obwohl sie sich auf ihren Job konzentrieren sollte? Und, die wichtigste Frage, hält ihr Herz das aus? Schreibstil: Den Schreibstil fand ich sehr schön rund, flüssig, locker und herzlich. Er erinnerte mich ein wenig an New-Adult-Bücher, bei denen man sich sofort wohl fühlt. Während die Handlung der Geschichte sehr flott vorangeht, ist der Schreibstil eher detaillierter und entschleunigt die Szenen somit auf ein Maß, das einfach elegant flott mitreißt. Man merkt auf jeden Fall NICHT, dass es ein Debütroman ist. Das ist meiner Erfahrung nach schon selten. Zur Geschichte allgemein: Ich habe sehr gut in die Geschichte hineingefunden, weil Ava mir sofort sympathisch war. Ich mochte ihr schön präzisen, aber auch schlagfertigen Antworten und ihre Grundeinstellung, die sich darauf bezieht, dass die Meinung anderer (und v.a. fremder) Menschen einem nicht so wichtig sein sollte. Zudem zeigte sie anfangs leicht feministische Züge. Es macht mir immer Spaß über so eine Protagonistin zu lesen, da für mich persönlich das Verhalten dann authentischer bzw. zeitgetreuer ist. Im Verlauf der Geschichte ist das zwar ein klein wenig verloren gegangen, wie ich finde, allerdings ergab sie mit ihren Schwestern im Gespann einfach den Typ Frau, der eigentlich nicht unbedingt einen Mann braucht. An ihrem Arbeitsplatz lebte sie auf. Man konnte super nachvollziehen, wie viel Spaß ihr der Job macht und welch geradezu berauschende Mischung Kreativität, Koordination und Verantwortung ergeben. Ansonsten ließ sie sich ein wenig von den Geschehnissen mitziehen, blieb aber durchweg sympathisch und stürzte sich nicht naiv in die Ereignisse. Das hat die Authentizität der Geschichte oftmals bewahrt. Über Jackson erfuhrt man charakterlich nicht ganz so viel, da aus Avas Perspektive erzählt wurde und er meiner Meinung nach leicht zu kurz kam Vielmehr ging es um seine Vergangenheit und seine Überzeugungen. Ziemlich schnell merkte man, dass da etwas in seiner Vergangenheit passiert sein musste, das ihn immer noch beeinflusste. Das, was passiert ist, war nicht ganz neu, es wurde jedoch gut in die Geschichte integriert und von Ava und ihm zusammen aufgearbeitet. Im Umgang mit Ava hat man zudem gemerkt, dass er so viel Klasse besitzt, dass er die Blödmann-Nummer in bestimmten Situationen eben nicht abzieht. Das fand ich schön erfrischend und hat von anderen Klischees innerhalb der Story abgelenkt. Was ihre Beziehung zueinander angeht, so müsst ihr euch darauf gefasst machen, dass bei den beiden alles zwei Gänge schneller passiert als bei anderen Paaren. Bei ihnen empfand ich das aber tatsächlich als passend, da sie von Anfang an dieses Tempo vorlegen und ich einfach finde, dass, wenn man sich sicher ist, man es nicht künstlich in die Länge ziehen muss. So ist es alles aufregend und super lesbar. Ein ganz klein wenig meckern möchte ich daran, wie ihre Konflikte in die Länge gezogen wurden. Ava machte auf mich anfangs den Eindruck, jemand zu sein, der Dinge offen anspricht. Letztlich passiert es aber nicht selten, dass die beiden immer vor dem eigentlichen Kernproblem des Gesprächsthemas wegrennen und ihm ausweichen. Das ist etwas nervenaufreibend. Ich kann natürlich verstehen, dass nicht alles ganz glatt laufen soll. Sonst wäre es ja auch langweilig. Es hätte aber vielleicht mit ein paar Gedanken mehr der Protagonisten geklärt werden können. Grundsätzlich fehlte mir bei ihrer Beziehung aber ein wenig das Drumherum. Ein paar Blicke mehr, ein wenig mehr knisternde Spannung – dann hätte man die Entwicklung ihrer Gefühle auf jeden Fall besser verstanden. Zu den Nebenprotagonisten kann ich sagen, dass die super ausgearbeitet waren. Bei allen wurde ein Charakter sichtbar und sie haben die Handlung schön mitgestaltet. Besonders die Schwestern von Ava mochte ich sehr und freue mich total auf ihre Geschichten. Ich konnte sie allein an ihrem Wortlaut unterscheiden. Das ist dann schon sehr gelungen. Zum Handlungsablauf muss ich sagen, dass dieser doch etwas a-typisch abläuft. Nichts, was ich nicht schonmal gelesen hätte. Die Geschwindigkeit, in der die Beziehung voranschreitet, macht es aber dennoch irgendwie spannend. Man fragt sich die ganze Zeit, was die beiden als nächstes wagen:) Zudem hat Jacksons Geschichte Tiefe geschaffen und er war schon in dem Maße verkorkst, dass die Story die ein oder andere Tücke erhielt. Trotz Klischees konnte man so nicht alles erahnen, was er als nächstes macht. Das Ende war dann gewohnt flott. Dennoch hatte ich nicht den Eindruck, dass alles zu schnell abgehandelt worden ist. Vielmehr habe ich es geschätzt, dass trotz des flotten Tempos, noch alle Konflikte und Problemstellen ausgeräumt wurden. Der Epilog dagegen war etwas kitschig und hätte für meinen Geschmack noch etwas individueller sein können. Fazit: Ein gelungener Debütroman, der von seinen Handlungselementen her zwar recht klischeehaft abläuft, mit seinem flüssigen Schreibstil, vielen tollen Nebenprotagonisten und dem flotten Erzähltempo jedoch punkten konnte. Etwas mehr Details zu den Protagonisten und etwas mehr knisternde Spannung und ich wäre noch zufriedener:) 4 von 5 Sterne von mir.

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