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Alexandra Fuchs – Kingswood Castle Academy, 1, Der Fluch der Götter Nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern muss Laurie vorübergehend zu ihrer Tante ziehen, mit der sie sich tagtäglich streitet. Als es immer schlimmer wird, wird Laurie auf die Kingswood Castle Academy geschickt. Laurie nimmt sich vor, niemanden jemals wieder an sich heranzulassen, denn der Verlust, den ihre Eltern hinterlassen haben, ist einfach zu groß und zu schmerzhaft. Doch leichter gesagt als getan, denn bereits ihre Zimmergenossin schleicht sich unerwartet in ihr Herz, genau wie die anderen Mädels. Doch das ist noch nicht alles, ein kleine elitäre Gruppe, von allen nur „Die Royals“ genannt inkl Lucas wecken das Interesse von Laurie. Warum separiert sich diese kleine Gruppe? Warum will niemand etwas mit ihnen zu tun haben? Doch es wird noch merkwürdiger. Denn plötzlich trifft Laurie auf Maris, einen Jungen, den niemand außer ihr sehen kann. Was ist nur mit dieser Schule los? Ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin. Die Geschichte hat mich neugierig gemacht und ich mag die Idee hinter der Geschichte. Was mich allerdings echt gestört hat sind die vielen Bezüge zu diversen Büchern wie „Harry Potter“, „Twillight“ oder auch Serien wie „Lucifer“, „Supernatural“ und ähnliche, und manchmal ähnelten sich die Situationen sogar mit diesen Büchern. Natürlich ist mir klar, dass die Ideen nicht einzigartig sind, aber zum Beispiel diese „wir können nicht befreundet sein“-Sache oder „ich erzähle dir gerade, dass ich das und das kann und du fragst, was mit dir nicht stimmt?“oder die Internet-Recherche um herauszufinden was mit Maris los ist, ist mir persönlich zu viel. Lucas und Laurie erleben hier ein auf und ab, natürlich lässt man sich dann doch auf die Freundschaft ein. Vielleicht fällt es auch nur auf, weil die Autorin immer wieder bekannte Bücher in ihrem Werk nennt. Ich weiß es nicht. Nicht falsch verstehen, ich mag die Geschichte, sie hat mich unterhalten und neugierig gemacht. Die Grundidee fand ich total interessant, und auch wenn die Spannung sich eher hineinschleicht, bevor sie kurz vor dem Ende ihren Höhepunkt findet, habe ich mich unterhalten gefühlt. Der Erzählstil ist angenehm flüssig und lässt sich trotz einiger Wiederholungen gut lesen. Die Charaktere wirken angenehm ausgearbeitet, könnten aber noch ein bisschen mehr emotionale Reife und Tiefe gebrauchen. Allerdings darf man nicht vergessen, hierbei handelt es sich um Teenager und da muss ohnehin nicht alles logisch sein. Ich konnte mich nicht so mit Laurie anfreunden, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich mochte sie, aber sie ist auch distanziert und will ihren Kopf durchsetzen. Natürlich lässt sie sich nicht von dem Abbringen was sie möchte, und sie möchte mit Lucas befreundet sein und mit Maris Kontakt haben. Das die Mädels um sie herum nett sind und sie in den Mittelpunkt stellen ist angenehm. Bisher gab es noch keinen Antagonisten, aber die Nebenfiguren könnten noch ein wenig lebendiger werden. Insgesamt gibt es viele Dialoge, die zum Buch passen, es gibt ein paar Überraschungen und natürlich muss sich die Hauptfigur mit ein paar Widrigkeiten auseinandersetzen, die sie bis dato auch gut löst. Die Handlungsorte sind gut beschrieben, sodass ich mir die Schule gut vorstellen kann. Es ist echt schwierig, einerseits mochte ich die Idee, andererseits hat das Buch bisher nicht geschafft mich komplett zu überzeugen. Erst im letzten Viertel wird die Spannung endlich angezogen und das Tempo wird höher, bis dahin erleben wir Laurie in ihrer Trauer und Distanziertheit mit kleinen Auflockerungen in ihrem Alltag in dem sie Lucas oder Maris kennenlernt. Auch gibt es viele Wortwiederholungen und ich habe schon verstanden, dass sich Laurie niemanden öffnen möchte und lieber für sich ist, und das sie trauert. Doch die Phase, die zwar nur wenige Tage im Buch spielt, aber über mehrere hundert Seiten geht, hat viel Spannung raus genommen und das ist so unendlich schade. Denn hier wäre eine Straffung der Geschichte sicher vom Vorteil gewesen. Für den Folgeband wünsche ich mir mehr Spannung, etwas mehr Action und Magie, ich wünsche mir, dass Laurie an ihrer Aufgabe wächst und ganz wichtig, ich wünsche mir, dass die Autorin nicht ständig das Gefühlsleben von Laurie betont und wiederholt. Das ist so eine tolle Idee mit den Halbgöttern und Maris, es wäre einfach sehr schade, wenn die Geschichte nicht voll ausgeschöpft wird. Von mir bekommt die Story jetzt erst mal eine eingeschränkte Leseempfehlung und ich bin neugierig, wie die Autorin die Geschichte in der Fortsetzung auflöst. Das Cover ist sehr hübsch, es passt zum magischen Inhalt. Fazit: Gute Idee, solide Umsetzung. In der Fortsetzung bitte etwas mehr Spannung, Action und Tempo, dann wäre ich sehr glücklich. Knappe 3 Sterne.