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mariekekessler

Posted on 22.2.2021

Meine Meinung: Mit „Sternenglut. Prinzessin der Nacht“ entführt uns Amy Erin Thyndal wieder in die von chinesischen Märchen und Legenden durchdrungene Fantasy Welt rund um Midland und die Geschichte der Sternentöchter. „Sternenglut“ erzählt uns die Geschichte der allersten Sternentochter Ri und spielt einige Jahrhunderte vor den Ereignissen von „Sternenfeuer. Kaiserin der Drachen“ und ist somit die Vorgeschichte. Trotzdem empfehle ich allen zuerst mit „Sternenfeuer“ zu beginnen. Diese Reihenfolge ist für das Lesevergnügen, den Aufbau der Welt, das Kennenlernen der Charaktere und ein Nicht gespoilert werden am sinnvollsten. Wieder einmal bin ich begeistert von dem Schreibstil der Autorin. Sie schafft es, dass man beim Lesen nur so über die Seiten fliegt, das Buch in einem Rutsch liest und dabei ganz genau die jeweilige Stimmung dieses erfasst. An vielen Stellen hat der Stil etwas poetisches und zaubert einen dadurch regelrecht in dieses durch chinesische Märchen und Legenden durchdrungene Fantasy Setting. Wie schon bei „Sternenfeuer“ bin ich vom Setting, dem Aufbau der Welt, der starken Einbindung der chinesischen Märchen/ Legende Komponenten begeistert und fasziniert. „Sternenglut“ ist zwar die Geschichte von Ri, der allerersten Sternentochter. Aber es geht nicht nur um sie, sondern auch um die Sterne und was hinter alledem steckt. All das was in „Sternenfeuer“ schon anklang, aber noch ziemlich vage war. Direkt zu Beginn wird klar, dass hier alles ganz anders ist als in „Sternenfeuer“. Es ist eine Zeit des Krieges, der Armut, des Hungers, die Hoffnung geht allmählich verloren und den Menschen steht eine schwere Zeit bevor. Midland befindet sich mitten in einem Krieg mit Atlas und mit anderen Ländern. Die Sonne wird nicht mehr lange ihre Wärme, Kraft auf die Welt scheinen lassen und die Menschen wissen darum. Deshalb kamen die Drachenwahrer Midlands auf die Idee eine Sternentochter zu erschaffen, diese zu unterrichten und mit Hilfe ihrer Magie eine Waffe im Kampf und eine mögliche neue „Sonne“ zu haben. Ris Rolle, das was von ihr erwartet wird ist also von Anfang an klar. Umso schlimmer ist es da, dass sie ihre Magie nicht erwecken kann. Seit Jahren versucht Ri es, scheitert aber jedes Mal. Dadurch wird es allerdings nur schlimmer. Denn die Drachenwahrer sehen in ihr lediglich „ein Werkzeug“ und „eine Waffe“ im Kampf. Das führt dazu, dass Ri ein wirklich schreckliches Leben führt. Sie ist physischer und psychischer unter Drucksetzung, Folter und Missbrauch durch die Drachenwahrer ausgesetzt. Und die Menschen Midlands sehen in Ris feuerroten Haaren und den grauen Augen eine Atlaerin, keine Frau aus Midland und verachten sie deshalb. Aber Ri ist trotz oder vielleicht genau deswegen eine unglaublich starke, mutige und entschlossene Protagonistin. Sie zögert keinen Moment alles dafür zu tun um Midland zu helfen und eine Lösung zu finden. Obwohl sie leidet, sich die Schuld gibt, verliert sie nie die Hoffnung, dass es eine Lösung geben wird. Und für Ri ist ganz klar: Ich bin die erste Sternentochter und muss es hinbekommen und darf es nicht meinen jüngeren Sternentochter Schwestern Cai und Changye aufbürden. Gemeinsam mit ihrem besten Freund, dem Kronprinzen Huoyan macht Ri sich auf zum Orakel um endlich eine Lösung zu finden und die ersehnte Magie einer Sternentochter zu erwecken. Wie schon Xin in „Sternenfeuer“ stellt sich Ri einer ungewissen Reise und bekommt Unterstützung. In diesem Fall ist Huoyan neben Cai und Changye der einzige Vertraute Ris und ihre Familie. Huoyan zwar offiziell noch der Kronprinz und seine Mutter, die Kaiserin regiert, aber in Wahrheit erfüllt er schon die Aufgaben des Kaisers und kommt seinen Pflichten nach. Gleichzeitig ist er Ri der beste Freund den man sich wünschen kann. Er ist immer für sie da, hasst es was die Drachenwahrer ihr antun und ist traurig darüber, dass er trotz seiner Macht das nicht verhindern oder ändern kann. Also tut Huoyan alles was er kann um für Ri da zu sein. Man merkt richtig wie eng die Bindung zwischen Ri und Huoyan ist und man spürt beim Lesen deutlich wie diese Freundschaft anfängt sich zu verändern und in Richtung Liebe wandert. Wie es zu einer Verschiebung kommt und die beiden mehr ineinander sehen und füreinander fühlen. Es passiert ganz sanft und fließend auf dieser Reise und doch so perfekt und treffend, dass ich als Leserin dachte: Ja es konnte gar nicht anders kommen als so. Ich sagte ja schon, dass es in „Sternenglut“ auch um die Sterne und was alles dahinter steckt geht. Das ist der andere Teil der Geschichte, der sich mit Ris Geschichte verbindet und zusammenfügt. Ein Charakter ist da besonders im Vordergrund und spielt für die Geschichte, für Ris Geschichte eine wesentliche Rolle. Wer „Sternenfeuer“ schon gelesen hat, wird eine Idee haben wie und was es damit auf sich hat. Für alle anderen: Mehr wäre ein Spoiler. „Sternenglut“ ist um einiges ernster, düsterer und bedrückender als „Sternenfeuer“. Ja sie hat schon leichte Dystopie Züge und die chinesischen Märchen/ Legende Anteile sind viel stärker eingebunden und noch präsenter. Es ist eine Geschichte über Mut, Stärke, darüber sich und seine Kräfte zu finden und Hoffnung. Gleichzeitig geht es um Liebe, Freundschaft, Vertrauen, aber auch um Verlust, das Überwinden eines solchen, nach vorne blicken, sich selbst weiterzuentwickeln und zu merken, dass es nicht nur sich selbst gibt und man manchmal einfach loslassen muss. Eine wunderschöne Romantasy Geschichte, die mit den chinesischen Elementen, den leichten Dystopie Zügen und den ernsteren Tönen genau ins Schwarze trifft.

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