Matzbach
Eher zufällig wird eine an der Binzer Seebrücke festgekettete Leiche entdeckt. Es dauert etwas, bis Hauptkommissarin Romy Beccare und ihr Team die Identität des Opfers klären können. Es handelt sich um einen wegen diverser Gewalt- und Drogendelikten Vorbestraften, was die Ermittler natürlich sofort an ein Verbrechen im Drogenmilieu denken lässt. Mit wenig verwertbaren Hinweisen gehen die Bergener Kripoleute jeder kleinen Spur nach und stoßen dabei auf eine Zulieferfirma für Werfen, bei der der Tote bis zu seiner Entlassung gearbeitet hatte. Als sich herausstellt, dass diese Firma auch mit der mutmaßlichen Drahtzieherin des Stralsunder und Rostocker Drogenmarkts zusammenarbeitet, verlagert sich der Blick der Ermittler in diese Richtung. Doch dann werden sie ausgebremst, da eine verdeckte Ermittlerin bereits im Umfeld ermittelt und ein bevorstehender Drogendeal beobachtet wird. Zähneknirschend zieht sich Romy zurück und ermittelt im Stillen, wobei sie auf weitere Verbrechen wie Vergewaltigung und ein ähnlichen Todesfall wie den eingangs geschilderten stößt. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse, denn die Ermittler müssen erkennen, dass sie es mit einer scheinbar unbezwingbaren Gegnerin, die - einer Schachspielerin gleich - in der Lage ist, die Schritte der Polizei vorauszuahnen und dementsprechend reagieren zu können. "Ankermord" ist millterweile der zehnte Fall der Ermittlerin Romy Beccare aus der Feder Katharina Peters. Spannend? Unbedingt. Aber ähnlich wie in der zweiten von mir gelesenen Reihe Katharina Peters, die mit der Privatdetektivin und Sonderbeauftragten der Polizei Emma Klar sind mir die Romane immer ein kein wenig zu brutal und die Kriminellen eine Spur zu überzeichnet, dennoch werde ich beiden treu bleiben. Was mich beim "Ankermord" etwas stört, ist die am Ende doch etwas plumpe Aufklärung. Obwohl es lange so scheint, als ob die skrupellose Oberkriminelle erneut davon kommen wird, kommt dann so anderthalb Seiten vor Schluss ein überraschendes, alles wendendes Beweismittel ins Spiel.