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Crazygirl

Posted on 20.2.2021

Ich weiß gar nicht so genau, wie ich Anfangen soll. Es gab hier einfach ... so viel schlechtes, dass ich echt froh war, als ich es endlich fertig gelesen hatte. Der Schreibstil erschien mir Anfangs noch ganz ok, entwickelte sich aber zusehends zum negativen. So viele Grammatikfehler, Wiederholungen von unwichtigen Kleinigkeiten (z.b. wird innerhalb von zwei Seiten 3x erwähnt, dass der Bus nach Dogi fährt...) und Logikfehler haben den Lesefluss kaputt gemacht. Die Protagonistin bleibt flach und unsympathisch. Mein erster Gedanke nach 30 Seiten war: Alkohol abhängige, psychisch äusserst labile, aufbrausende bis hin zu, bei Liebesangelegenheiten, fanatische Person. Nett, oder? Nein ganz und gar nicht! Ich war von ihr einfach nur genervt. Okay, der Alkoholkonsum lässt im laufe des Buches nach, war anfangs aber doch etwas übertrieben. Aber geblieben ist ihre aufbrausende, unfreundliche Art anderen gegenüber. Sie rastet völlig unvermittelt aus und sagt unangemessene, unfaire Dinge ohne vorher nachzudenken. Im nachhinein fragt sie sich zwar ob das so richtig war, aber sich entschuldigen oder ein klärendes Gespräch suchen? Fehlanzeige. Es passiert die ganze Geschichte über auch nicht wirklich viel. Es war wirklich langweilig und, bis auf eine kurze Stelle, völlig unspannend. Ich dachte ja, dass es, spätestens wenn sie ihren Schatten verliert, etwas spannender wird, aber leider war dem nicht so. Hyojo nimmt es einfach hin und folgt ohne zu fragen einem ihr völlig fremden Mann. Ihr scheint alles egal zu sein, sie stellt keinerlei Fragen zu ihrer Situation oder zu den Wesen um sie herum. Das war mir alles viel zu oberflächlich, man erfährt kaum etwas, zu viele Fragen bleiben unbeantwortet. Der einzige, der fragen stellt ist Muyeong, der Mann der sie durch den Wald führt. Erst ganz am Ende fängt Hyojo an, Dinge zu hinterfragen und Antworten zu verlangen, aber bis zu dieser Stelle war ich schon so genervt, dass dies dann auch nicht mehr viel beigetragen hat. Am besten hat mir noch das letzte Kapitel gefallen. Dort kommen Hyojos Gefühle und Gedanken deutlich besser rüber und sie ist nicht mehr so verbittert. Schön wäre auch ein Vorwort zu Koreanischen Sitten gewesen, da es beispielsweise für uns Europäer kaum nachvollziehbar ist, warum es für ihren Exfreund oder andere Menschen so schlimm ist, dass sie eine Waise ist. Fazit: Unter anderen umständen, hätte ich dieses Buch spätestens nach 100 Seiten abgebrochen! Aber da es sich hier um ein Rezensionsexemplar gehandelt hat, habe ich tapfer durchgehalten. Die schlechte sprachliche Umsetzung, die anstrengende Protagonistin und die wirklich langweilige Ausführung der eigentlich guten Idee haben mich schlichtweg fertig gemacht! Ich musste mich fast schon zwingen dieses Buch bis zum Ende zu lesen. Ein bisschen rausgerissen hat es der Schluss, aber dafür lohnt es sich nicht, dass Buch zu Lesen.

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