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Akantha

Posted on 19.2.2021

Kelly Moran, bekannt und beliebt durch die Redwood-Reihe, veröffentlichte 2020 bei endlichkyss ihre neue Dilogie: „Wildflower Summer“. Handlungsort ist die Wildflower Ranch in Wyoming. Im ersten Band, „In deinen Armen“, geht es um Olivia Cattenach, die Besitzerin der Farm. Ihr Bruder Justin ist im Dienst im Irak Gefallen und sein Kamerad Nathan Roldan bringt Olivia dessen letzten Brief. Außerdem begleitet ihn ein Auftrag: auf Justins Schwester aufzupassen. Doch wer am meisten Schutz zu brauchen scheint, ist Nate selbst und sein Herz. Ich habe mich vor allem auf Wildflower Summer gefreut, weil ich seit Redwood einen Narren an süßen Kleinstadt-Romanen gefressen habe. Man kennt sich, man hilft sich und ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Was mir jedoch nicht klar war: Wildflower Summer spielt nahezu ausschließlich auf der Ranch. Neben den Protagonisten gibt es drei bis vier relevante Nebencharaktere und das war es. Dies ist nicht als Kritik am Buch zu verstehen, sondern soll verhindern, dass jemand mit diesen „Redwood-Erwartungen“ an den Roman rangeht. Olivia ist absolut selbstständig, resolut und hat die Farm im Griff. Tatsächlich braucht sie keinen Mann, der auf sie aufpasst – das hat mir gut gefallen. Gleichzeitig ist sie fürsorglich und kümmert sich immer um andere. Das kommt auch Nate zu Gute. Er hat Schlimmes durchgemacht und zu erleben, wie er auf der Ranch eine Heimat findet, hat mich sehr berührt. Ich verstehe, warum er seinen Auftrag, Olivia zu beschützen, so ernst nimmt. Zwischendurch hat es sich jedoch machohaft und einengend angefühlt – gerade, wenn man sieht, wie unabhängig Olivia eigentlich ist. Kelly Moran hat in Nate jedoch das Prinzip „Harte Schale, weicher Kern“ verinnerlicht und mir gefällt es sehr, Nates gefühlvolle Seite zu sehen. Die Autorin beschreibt die Natur und die Umgebung der Ranch wunderschön, die Geschichte hat ein angenehmes Tempo und mir gefällt die Idee der Story gut. Was mich etwas am Schreibstil stört, sind zahlreiche wortgleiche Wiederholungen die Optik betreffend. Olivias „kornblumenblaue Augen“ werden genau mit dieser Formulierung sicher bis zu zehnmal erwähnt. Hier hätten entweder Variationen in der Wortwahl geholfen oder einfach eine Abkehr von diesen optischen Beschreibungen. Probleme hatte ich zudem mit der Romantik zwischen Olivia und Nate, denn da habe ich leider nicht viel gespürt. Sie mögen sich, keine Frage, sie helfen sich gegenseitig, mit ihrer Trauer fertig zu werden und sind füreinander da. Aber überwältigende Liebe oder mitreißende Gefühle sind nicht rübergekommen. Der Funke ist einfach nicht übergesprungen. Als dann die körperliche Anziehung der beiden ihren Höhepunkt erreicht, werden 30 (!) Seiten ohne Unterbrechung sexuelle Szenen beschrieben. Ich mag solche Szenen in Büchern, aber 30 Seiten am Stück entwerten die Handlungen für mich komplett und langweilen schon nach kurzer Zeit. Hier hätte ich mir entweder eine bessere Verteilung über das ganze Buch gewünscht oder eine Reduzierung zugunsten anderer Aspekte. Zusammenfassend komme ich zu 3 von 5 Sternen. Nach dem Sex-Marathon war ich fest entschlossen 2 Sterne zu vergeben. Die Story ist allerdings interessant und Nates sensible Seite war sehr gut und glaubhaft rausgearbeitet, sodass ich noch einen Stern draufgepackt habe. Hätte ich Band zwei nicht direkt mit gekauft, würde ich auf die Fortsetzung jedoch verzichten.

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