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seehase1977

Posted on 19.2.2021

Fesselnd, packend und gesellschaftskritisch – Gelungener, vielschichtiger Thriller Nora Dahn hat in ihrer Funktion als weiblicher Bodyguard schon viele prominente Personen beschützt. Weltstars, Politiker, Industrielle, alle jene konnten sich bereits auf Noras Fähigkeiten verlassen. Ihr neuer, nicht ganz freiwilliger Auftrag führt die Personenschützerin in eine Berghütte am Totsee. Dort soll sie die junge psychisch angeschlagene Kim Bergström bewachen, die Erbin eines millionenschweren Pharmakonzerns. Eine scheinbar leichte Aufgabe, doch schon bald weiß Nora, dass die junge Frau ein düsteres Geheimnis umgibt und steckt alsbald inmitten einer tödlichen Verschwörung, die bis tief in die dunkle deutsche Vergangenheit zurückreicht… Meine Meinung: „Totsee“ ist neben „Das Weinen der Kinder“ der zweite Thriller von Arne M. Boehler. Ein komplexer, aktueller und gesellschaftskritischer Plot, der zu fesseln weiß und spannende und kurzweilige Lektüre garantiert. Nora Dahn bekommt einen neuen Auftrag, sie soll eine junge Frau, Erbin eines Pharmaunternehmens beschützen. Zeitgleich erschüttern Deutschland diverse, schreckliche Selbstmordattentate, deren Ziele ausschließlich vollbesetzte Kirchen zu sein scheinen. Und dann ist da noch Karsten von Hallstein, Mitglied des elitären „Club der Dreißig“ der sich einer ganz besonderen Aufgabe verschrieben hat, die Deutschland wieder zu dem machen soll, wie es früher einmal war. „Er will nach oben. Er will Deutschland regieren. Als sein König.“ Arne M. Boehler hat einen spannenden und abwechslungsreichen Plot kreiert, der zusätzlich durch unterschiedliche Handlungsstränge und diverse Wendungen und Sackgassen punkten kann. Wem kann man trauen? Wer ist gut, wer böse? Erschreckend realistisch werden hier Ereignisse und Gedankengänge geschildert, die tief in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken lassen. Die Gier nach Macht, die Menschen skrupellos und ohne Rücksicht auf Verluste über Leichen gehen lässt, beschreibt der Autor mit einem flüssigen und atmosphärischen Erzählstil. Zudem greift er aktuelle Themen wie Rassismus und Flüchtlingspolitik auf, so dass die im Buch beschriebenen Szenarien realistischer nicht sein könnten. Die Protagonisten, die Arne M. Boehler in seinem Thriller zum Leben erweckt, sind zum großen Teil nicht das, was man sympathisch nennen kann und doch, oder genau aus diesem Grund sind sie so besonders. Nora Dahn, vordergründig die starke Personenschützerin hat mit den Dämonen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen, ihre Art hat mir nicht immer gefallen, vielleicht macht aber genau das sie so authentisch. „Totsee“ gefällt mir in der Ganzheit noch besser als der Debüt-Thriller des Autors „Das Weinen der Kinder“, die Ausdrucksweise, die Art zu erzählen und Spannung aufzubauen, all das wirkt ausgereifter und durchdachter als in seinem Debüt. Ich bin gespannt, was wir von Arne M. Boehler noch erwarten dürfen. Mein Fazit: Ein fesselnder, kurzweilig und spannend geschriebener, aktueller und gesellschaftskritischer Thriller, den ich gerne gelesen habe und den ich anstandslos weiterempfehlen kann.

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