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meinzeilentraum

Posted on 18.2.2021

Kurze Info vorab – ihr könnt Band 2 auch unabhängig von Band 1 lesen, denn ich hatte den 1. auch nicht gelesen und kam mit dem 2. Band trotzdem sehr gut zurecht ;) Das Buch wird gleich aus mehreren Sichten erzählt – wir haben zum einen Max, dessen Mord im Buch aufgeklärt wird. Wir erfahren durch ihn, wie es damals alles abgelaufen ist, was ich interessant, aber natürlich auch traurig fand… Des Weiteren gibt es noch die Sicht zweier anderer Opfer, die der Kommissarin Tess und – was ich irgendwie mega interessant fand, da mir das vorher noch nie begegnet war – die Sicht der Ehefrau (des Täters). Das war wirklich eine gelungene Überraschung, denn noch nie zuvor hatte ich ein Buch aus der Sicht der Ehefrau des Mörders gelesen, so etwas sollte es meiner Meinung nach öfter geben! :) Was den Anfang ziemlich holprig gestaltete, waren die sehr knappen Kapitel, die mal einen Titel besaßen und mal nicht. Ich musste erst einmal ins Buch hineinfinden bis ich herausfand, dass lediglich die Kapitel aus der Sicht der Ehefrau betitelt waren. Außerdem finde ich es schwierig, wenn direkt zu Beginn so ein schneller Wechsel der Erzählperspektiven erfolgt, das erleichtert einem den Einstieg nicht gerade. Den Schreibstil fand ich allgemein in Ordnung, aber bei der Ehefrau fand ich ihn doch manchmal recht gewöhnungsbedürftig und abgehackt. Dennoch war es für mich super interessant, direkt von Anfang an Details aus dem Leben des Täters zu erfahren. Aber leider muss ich sagen, dass ich mich mit dem Buch ein wenig schwer getan habe :/ Am Anfang hätte ich das Buch beinahe abgebrochen, dann war es einigermaßen fesselnd, als die Ermittlungen endlich losgingen, aber das auch nur, weil ich belanglose bzw. unnötige Passagen wie das Liebesleben der Protagonistin Tess und ihrer Kollegin Marie übersprungen habe, denn es interessierte mich kein bisschen, was Marie für einen Männerverschleiß hatte… Das lenkte alles von der Handlung ab und ließ für mich keinen Lesefluss zu. Was ich auch nicht nachvollziehen konnte, waren die Entscheidungen des 2. Opfers. Wenn ich doch das Gefühl habe, dass mich jemand verfolgt, dann renne ich doch zu meinem Auto, schließe mich ein und da heutzutage jeder ein Handy hat, würde ich doch jemanden anrufen. Aber im Buch rennt die Person auf ein offenes Feld… Unverständnis machte sich breit. Das ergab für mich einfach keinen Sinn, auch wenn sie wegen dem zerstörten Kunstwerk aufgebracht war. Ich kann dem Buch leider nur 3,5 Sterne geben, da ich es insgesamt nur so lala fand. Wie bereits erwähnt war der Anfang holprig und die Spannung war auch nicht konstant da, doch die Auflösung zum Schluss machte das Buch für mich noch einen Ticken unspektakulärer und unbefriedigender. Als wir erfuhren, wer der Täter war, war ich mega enttäuscht. Gefühlsmäßig war der Täter nicht dieselbe Person wie die, die wir aus der Sicht der Ehefrau als den Täter kennenlernten. Außerdem fand ich es schon sehr offensichtlich, dass es zwei Charaktere definitiv nicht waren, denn sie waren zu offensichtlich und schon viel zu früh „verdächtig“, das wäre ein noch enttäuschenderes Ende gewesen, wenn es einer von ihnen gewesen wäre. Der Täter selbst war für mich irgendwie zu unscheinbar :/ Für mich war er nicht gut ausgearbeitet und ich konnte nicht nachvollziehen, warum die Wahl auf ihn fiel. Dann hätte man vielleicht eher eine noch unbekannte Person miteinbringen sollen, aber so war es schwer für mich mir vorzustellen, dass er es gewesen sein soll. Wie ihr seht, konnte mich das Buch leider nicht gänzlich von sich überzeugen, sodass ihr entscheiden müsst, ob ihr dem Buch eine Chance gebt :)

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