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meinzeilentraum

Posted on 18.2.2021

Ich war super gespannt auf dieses Buch, nachdem Max Seeck im Livestream von Bastei Lübbe etwas über seinen Thriller erzählt hatte. Generell tendiere ich häufig dazu, die Bücher von super sympathischen Autoren und Autorinnen zu kaufen, weil ich mir dann einfach einen Eindruck von ihren Geschichten verschaffen will. „Hexenjäger“ klang sehr vielversprechend und die Spannung kam im Buch schon sehr schnell auf, was ich immer gutheiße :D Das Buch hatte zudem gute und überraschende Twists, dennoch fand ich es teilweise etwas verworren? Ich war leider auch kein Fan von den ganzen lateinischen und italienischen Sätzen – generell bin ich kein Fan davon, wenn Sätze in einer anderen Sprache in deutschen Büchern stehen, wenn sie nicht übersetzt oder erklärt werden. Ich gehe während des Lesens nicht mal kurz an mein Handy und google einen Satz, geschweige denn gleich mehrere Sätze... Den Sinn hinter dem „Schau in den Spiegel“ habe ich nicht ganz verstanden, ebenso wenig warum von Jessicas vergangener Beziehung zu dem Italiener erzählt wurde? Nur damit der Leser erfährt, wie sie Erne kennenlernte? Leider fand ich, dass diese beiden Handlungsstränge viel zu viel Platz im Buch einnahmen, da sie für die Taten irrelevant waren. Ich mag Thriller, wo die Taten im Vordergrund stehen und nicht die Protagonisten und deren Vergangenheit und komplette Entwicklung :/ So habe ich leider des Öfteren Sätze übersprungen, da sie mich nicht interessierten :/ Ich komme zu einem weiteren Punkt, der mir missfallen hat – die Protagonistin war mir nicht sympathisch. Sie wollte mit jemandem schlafen, obwohl er vergeben war, das war ihr schlichtweg egal… und ich hatte irgendwann auch den Eindruck, dass sie an irgendetwas psychischem leidet, da ich selbst damit zutun habe und viele Krankheitsbilder kenne. Achtung, ab hier gibts kleine Spoiler … Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem es so viele Täter gab wie in „Hexenjäger“. Das machte es einerseits spannend, aber genau das war auch der Grund, warum ich es manchmal doch etwas verworren und unübersichtlich fand. Es wurden dauernd neue Theorien gesponnen, auf einmal hieß es Roger sei noch am Leben und ich dachte mir nur noch „Hä?“ Die neuen Theorien kamen in sehr schnellem Tempo und verursachten mir als Leserin eher Schwindel statt Aufregung… Die Handlung fand ich generell okay, es gab Kapitel da kam bei mir Spannung und Nervenkitzel auf, aber das schwächte dann leider wieder ab, weil alles so verwirrend war. Auch die Auflösung am Ende habe ich nicht ganz begriffen – wieso lagen Nina und Jusuf NACKT bei Jessica im Keller, wo nichts mit ihnen gemacht wurde? Wer hat Micke und Roger umgebracht? Die Anführerin des Zirkels oder Jessica? Und vor allem – was war eigentlich der Sinn und Zweck dieses Zirkels? Das wurde meines Erachtens nach so umständlich ausgedrückt und beschrieben, dass ich es wirklich nicht verstanden habe. Sie waren gegen die Freizügigkeit der modernen Welt und vertraten konservative Werte? Aber Roger und Micke waren Womanizer, die genau das ja maßlos genossen haben? Unverständlich meiner Meinung nach… Einige Kapitel endeten auch mit sehr seltsamen Sätzen, da saß ich mal wieder nur mit einem Fragezeichen im Gesicht da und dachte mir „okay?“ Insgesamt empfand ich „Hexenjäger“ als ein etwas komisches Buch, das mich sehr oft verwirrt hat, aber auch unterschwellig spannend war. Doch irgendwann wurde es mir zu abgedreht, zu komplex und zu unübersichtlich. Schade schade! Der Schreibstil war super angenehm zu lesen und man kam flüssig durch die Geschichte. Aber mehr als 2,5 Sterne kann ich nach all meinen Fragen und Kritikpunkten leider nicht vergeben :/

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