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mariekekessler

Posted on 17.2.2021

Meine Meinung: Mit „Sternenfeuer. Kaiserin der Drachen“ hat Amy Erin Thyndal es wieder geschafft mich komplett zu begeistern und zu verzaubern. Mit jedem neuen Buch der Autorin denke ich: Wow das ist noch toller geworden und ich muss meine Lieblingsbücher neu sortieren. Diesmal hat die Autorin eine Geschichte geschaffen in der sie chinesische Märchen- und Legendenelemente mit Romantasy verknüpft und kombiniert, so dass ein komplett neues und anderes Setting entsteht. Und weil auch die Namen der Charaktere zum Teil chinesisch sind und der eine oder andere überlegt, wie man die Namen wohl richtig ausspricht, gibt es auf der ersten Seite eine kleine Übersicht zur „Aussprache der Namen“. Ein Detail, dass ich richtig gelungen finde und ja ich habe öfter mal nach vorne geblättert und die Aussprache nochmal nachgeschaut. Da es keine Sonne mehr gibt, die auf die Erde scheint, wurden die Sternentöchter geboren, damit immer eine von ihnen Mithilfe ihrer Magie den Menschen/ Midland als Sonne dienen kann. Die Sternentochter, die auserkoren ist „die Sonne“ zu sein, weil sie die stärkste ist, wird auch die nächste Kaiserin Midlands. Das ist die zugedachte Position, die die Protagonistin Xin einnehmen soll. Denn Xin ist in ihrer Sternentochter-Generation die mächtigste und damit die nächste „Sonne“. Xins Freundinnen, die beiden anderen Sternentöchter ihrer Generation, Hua und Tian haben auch feste zugedachte Rollen. Hua soll einmal die „Hüterin“ und damit Lehrerin und Ausbilderin der nachfolgenden Sternentöchter werden und Tian soll eine politisch-strategische Hochzeit zum Vorteil und Wohl Midlands eingehen. So sind also alle Rollen und Aufgaben schon von Anfang an verteilt und alle drei wissen bereits von frühster Kindheit an was die Zukunft für sie bereithält und was man von ihnen erwartet. Es geht also in „Sternenfeuer“ nicht nur um Xin, sondern auch um ihre Freundinnen Hua und Tian. Auch Long, der Kronprinz Midlands und Prinz Tuca, aus einem anderen Königreich, spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte. Die Nebencharaktere haben ihre eigene Geschichte in der Hauptgeschichte und tragen diese. Man möchte genau so sehr erfahren was mit Tian, Hua und Long passiert und was eigentlich Prinz Tuca in Midland will, wie man Xin auf ihrem Weg folgt und mitfiebert. Alle Charaktere sind unglaublich sympathisch und liebevoll. Man versteht sie und ihre Beweggründe und es gibt ein Familiäres-Freundschaftsgefüge, so dass man mit allen mitfiebert, sich wünscht, das jeder von ihnen glücklich wird und man sie alle ins Herz schließt. Das ist etwas was ich an Amy Erin Thyndals Büchern wirklich sehr mag: Die Charaktere, egal ob Haupt- oder Neben, unterstützen sich gegenseitig, sie stärken sich und sind einander gegenüber nicht feindlich, negativ oder sonst wie gestimmt. Xin ist eine tolle und starke Prota, die voller Liebe für ihr Volk ist und nie daran gezweifelt hat, das es ihre Aufgabe ist die nächste „Sonne“ und Kaiserin zu werden. Aber, als ihr persönlicher Stern nicht mehr am Himmel leuchtet überfällt Xin Panik und Angst. Eigentlich hätte sie schon längst die nächste „Sonne“ werden sollen, aber weil die Zeremonie nur in einer Neumondnacht erfolgreich stattfinden kann und Neumond schon sehr lange nicht mehr da war, ist das noch nicht passiert. Xin überlegt sich also zu handeln und will das Orakel aufsuchen, damit dieses ihr den Weg weist. Das ist der Punkt an dem Xin anfängt unsicher zu werden, mit sich zu hadern und nicht mehr so genau weiß was sie tun soll oder was eigentlich das Richtige ist. Vielleicht ist sie ja doch nicht die perfekte Kandidatin für „die Sonne“, immerhin ist ihr Stern und damit ihre Magie weg. Und wie soll Xin „die Sonne“ sein ohne Magie? Ja von einem auf den anderen Tag ist die so klare Zukunft für Xin auf einmal weg bzw. steht sie infrage. Und während Xin versucht zum Orakel zu kommen und Antworten zu finden, ist da Taron. Taron, der Prinz Tuca begleitet hat nach Midland und nun zu Xins Reisegefährten auf dem Weg zum Orakel wird. Taron ist auf der einen Seite undurchschaubar, für Xin und für den Leser. Man weiß nicht so genau wer er ist, was er in Midland möchte und warum er Xin eigentlich begleiten will. Und auf der anderen Seite spürt man genau wie Xin eine Vertrautheit bei Taron, ein Wiedererkennen und ja er ist ein einnehmender, begeisternder Charakter mit dem man gerne Zeit verbringen möchte. Xin und Taron wachsen auf dieser Reise immer mehr zusammen, nähern sich an, stellen Fragen über sich in den Raum und fordern sich auch. Durch Taron überdenkt Xin ihre vorgefertigte Rolle, ihre Position und Taron kommt durch Xin auch ins Grübeln ob er denn mit allem so recht hat und es so ist wie er meint. Sie lernen sich also kennen, nähern sich immer mehr an, gehen aufeinander zu und hinterfragen dabei den jeweils anderen und geben diesem zu denken über sich, so dass die Begegnung der beiden, die Annäherung und was daraus entsteht für beide eine Entwicklung zur Folge hat. Xin und Taron sind für mich wie füreinander gemacht. Es spielt keine Rolle, dass sie sich ja erst kennenlernen und durch die gemeinsame Reise es vielleicht etwas schneller geht also üblich, es passt einfach bei den beiden. Da ist sofort die Verbindung, die Chemie, eine Band. Und als Leserin konnte ich darüber nur seufzen und mich freuen. Die Geschichte von Xin, Hua und Tian, den Sternentöchtern Midlands ist eine wunderschöne romantische Fantasy Geschichte voller märchenhafter und auch magischer Elemente, mit Witz, starken weiblichen Charakteren, generell tollen Charakteren, der Suche nach sich selbst und der Frage „Was möchte ich wirklich im Leben“. Eine Geschichte voller Liebe, Hingabe, auch Selbstaufgabe für wichtige Dinge, Mut, Zusammenhalt und Freundschaft. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für dieses tolle Buch!

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