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Merle

Posted on 17.2.2021

*Danke an NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.* Ich liebe die Idee der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“. Gelesen habe ich bis jetzt nur das Buch zu Coco Chanel, aber mich interessieren auch das zu Frida Kahlo, Edith Piaf oder Marlene Dietrich. Eine ähnliche Reihe ist sonst noch „Ikonen ihrer Zeit“, aus der ich das Buch zu Marie Curie gelesen habe. All diese Bücher sind biografische Romane zu historischen weiblichen Persönlichkeiten. Im Nachwort gehen die Autorinnen zudem auf die Biografien, und die Änderungen bestimmter Aspekte in den Büchern ein. So ist als Leser*in klar, was Fakt und was Fiktion war. Die Frau von Montparnasse erzählt das Leben von Simone de Beauvoir. Es beginnt in Paris 1929, kurz nach Simones Schulabschluss, und endet 1951, kurz nach der Erscheinung von „Das andere Geschlecht“. Wer die Biografie von Simone de Beauvoir kennt, der wird wissen, dass Jean-Paul Sartre etwa zu dieser Zeit in ihr Leben tritt, und präsent sein wird. Das Buch schafft es, ein für mich realistisches Bild der beiden Philosophen zu schaffen. Ich habe viel über Simone de Beauvoir gelernt. Ihre starke Persönlichkeit hat mich fasziniert. Sie ist eine Frau, die sich nichts von Männern sagen lassen will. Sie möchte sich weiterbilden; das Vorbild für Frauen sein, welches sie in ihrer Kindheit nie hatte. Sie lebt jahrelang in einer Beziehung, ohne zu Heiraten. Sie widersetzt sich gesellschaftlichen Normen. All dies sind historische Fakten über Simone de Beauvoir, die meine Faszination für ihre Persönlichkeit haben wachsen lassen. Mir war der Stil zu dröge. Es ist ein historischer Roman; der Stil muss zeitgemäß sein – was er auch ist. Aber zeitgemäß heißt nicht zwingend langweilig. Und leider war das Buch für mich an manchen Stellen langweilig; besonders dann, wenn es keine Dialoge, sondern Beschreibungen gab. Insgesamt bekommt das Buch 3,5 Sterne von mir. Es ist inhaltlich unglaublich interessant, und hat mich zu weiterer Recherche angeregt; aber durch den Stil hatte ich nicht immer Lust, das Buch weiterzulesen.

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