nina 🌸
Eine schöne Geschichte über Freundschaft, Loyalität und Zusammenhalt. Zur Geschichte: Die Geschichte hat mir von ihrer Grundidee her unheimlich gut gefallen, konnte mich aber leider bis zum Ende nicht richtig fesseln. Das Worldbuilding ist schön und kreativ gestaltet und ich liebe Lisa Rosenbecker's bildhafte Beschreibungen sehr, aber hier führen sie doch zu einigen Längen. Das Buch ist keinesfalls langweilig, aber eben auch nicht so spannend wie erhofft. Ich habe es gerne gelesen, aber nie den Drang verspürt weiterlesen zu müssen, wenn ihr versteht was ich meine. Allerdings mochte ich die schöne, wenn auch eher ruhige Atmosphäre der Geschichte sehr gerne. Bis zum großen Höhepunkt zieht sich die Geschichte ziemlich hin und dann passiert plötzlich zu viel auf einmal. Das Ende schien mir etwas gehetzt und ich hätte mir mehr Details gewünscht. Es bleiben zum Schluss auch noch einige Fragen offen, was ich zunächst etwas schade fand, aber da ich nun nach eingehender Recherche herausgefunden habe, dass es noch einen zweiten Teil geben wird, ist das in meinen Augen auch ganz gut so. Die Liebesgeschichte ist ganz süß, nimmt im Gesamten aber recht wenig Raum ein. Vielmehr geht es in diesem Buch um Freundschaft, Treue und Zusammenhalt. Ich mochte die Reisetruppe zusammen sehr gerne und hatte bei ihren kleinen Schäkereien viel zu lachen und zu schmunzeln. Dennoch habe ich Romantik und Gefühl schmerzlich vermisst. Insbesondere letzteres hätte der Geschichte sicherlich auch mehr Tiefe verleihen können. Das Grundkonzept der Geschichte ist toll, aber die Umsetzung hat Schwächen und schöpft dessen Potenzial in meinen Augen leider nicht voll aus. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Arya und Finn in der ersten Person Singular erzählt. Zusätzlich gibt es hin und wieder Einblicke in die Gedanken des Antagonisten, welche in der dritten Person Singular verfasst sind und mit "Er" betitelt werden. Wer dahintersteckt, wird erst gegen Ende des Buches offenbart. Arya ist stark, pflichtbewusst und loyal. Sie hat ein großes Geheimnis, welches sie fürchtet, aber für ihre Freundin Elena würde sie trotzdem alles tun. Finn ist eigensinnig und aufmüpfig, hat aber auch eine liebevolle und fürsorgliche Seite. Ich mochte seine freche, charmante und witzige Art sehr gerne. Lisa Rosenbecker hat hier vielfältige und facettenreiche Charaktere erschaffen, die lebendig wirken. Sie sind allesamt gut ausgearbeitet und liebevoll gezeichnet, sodass man sie einfach ins Herz schließen muss. Jeder hat seine eigene Geschichte und zusammen bilden sie eine tolle Truppe. Allerdings waren mir die Figuren im Gesamten zu klar voneinander abgegrenzt und zwar hinsichtlich ihrer Mentalität und Beweggründe. Sie sind entweder so gut(-herzig), dass sie förmlich "Perfektion" schreien oder abgrundtief böse. Das ist natürlich ganz klar Geschmackssache, aber ich persönlich mag dieses Schwarz-Weiß-Denken einfach nicht sonderlich. Jeder Mensch trägt sowohl Gutes als auch Schlechtes in sich. Zum Schreibstil: Der Schreibstil ist locker-leicht und lässt sich flüssig lesen. Die Autorin verwendet eine einfache und unkomplizierten Sprache und schreibt jugendlich-frisch und humorvoll. Durch ihre bildhaften und atmosphärischen Beschreibungen kann man sich alles gut vorstellen und hat das Gefühl dabei zu sein. Durch ihre Ausführlichkeit kommt es allerdings auch immer wieder zu Längen. Zudem war ihr Schreibstil hier leider nicht ganz so einnehmend und gefühlvoll, wie ich es von Lisa Rosenbecker gewohnt bin. Fazit: Die Geschichte hat ihren Schwerpunkt ganz anders gelegt als ich es erwartet hatte und das war definitiv nicht schlecht. Ich habe schon lange keine so schöne Geschichte über Freundschaft und Loyalität mehr gelesen wie diese hier und wurde durch die humorvollen Momente gut unterhalten. Dennoch hätte ich mir etwas mehr Spannung, Gefühl und Tiefe gewünscht, da sich die Geschichte zeitweise schon ziemlich in die Länge zog und das Potenzial der zugrunde liegenden Idee in meinen Augen ebenfalls nicht voll ausgeschöpft wurde. 3/ 5 Sterne ⭐️