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Posted on 15.2.2021

Nachdem wir die Band "After Hours" aus New Orleans bereits im ersten Band der "Love is"-Reihe kennenlernen durften, erleben wir hier nun die Geschichte von Bonnie und Jasper, welche das Buch abwechselnd aus ihren Perspektiven erzählen. Neben der Handlung in der Gegenwart gibt es auch zahlreiche Rückblenden, in denen man Bonnie und Jaspers Verhältnis zueinander besser erleben kann. Beide spielen gemeinsam in ihrer Band und sind seit vielen Jahren befreundet. Bonnie war vom ersten Augenblick an in Jasper verliebt, doch dieser interessierte sich - vielleicht auch wegen des Altersunterschieds - eher für Bonnies beste Freundin Blythe. Seither sind viele Jahre vergangen, Jasper und Blythe haben geheiratet, zwei wundervolle Kinder miteinander bekommen und seit Blythes tragischen Tod zieht Jasper diese allein groß. An Bonnies tiefen Gefühlen für Jasper hat sich noch immer nichts verändert; doch leider auch nicht an Jaspers Gefühlen für Bonnie, die noch immer rein freundschaftlicher Natur sind. ... Oder? Beide Protagonisten - sowie sämtliche Nebencharaktere - hatte ich bereits im ersten Band kennen und lieben gelernt. Jasper hat eine bescheidene, freundliche, liebenswerte und offene Art an sich, mit der er jeden um den Finger wickelt. Trotz seiner zahlreichen Sorgen bemüht er sich, seinen Kindern eine glückliche Kindheit zu ermöglichen und ihnen zugleich Vater und Mutter zu sein. Bonnie ist etwas reservierter, was aber hauptsächlich an der Fassade liegt, die sie vor anderen aufzieht um ihre Gefühle für Jasper nicht preis zu geben. Sie hat schreckliche Schuldgefühle und ist unglücklich, versucht jedoch dies niemandem zu zeigen. Ich mochte vor allem die Szenen, in denen Bonnie mit ihren Freundinnen zusammen ist und sie selbst sein kann. Ich mochte, wie Bonnies und Jaspers gemeinsame Geschichte durch Rückblenden erzählt wurde, während man parallel in der Gegenwart das Dilemma miterleben konnte. In der Gegenwart haben sich die beiden etwas voneinander entfernt, was wahrscheinlich Bonnie zuzuschreiben ist. Mir hat gefallen, wie Jaspers Gedanken und Gefühle beschrieben wurden und wie man die Veränderungen an ihm nicht nur nachvollziehen, sondern sogar begleiten konnte. Und durch seine Aktionen und Worte hat er mich nicht nur einmal zum Schmelzen gebracht. Insgesamt fand ich diesen Teil dennoch etwas schwächer als seinen Vorgänger. Zum Einen lag dies an dem wunderschönen, behaglichen Gefühl, das ich während des Lesens des ersten Bandes hatte. Man fühlte sich frei und lebendig, als ob man ebenfalls in New Orleans wäre und durch die Straßen schlendern würde. In dieser Geschichte hatte ich dieses Gefühl auch vereinzelt, aber leider nicht in einem ähnlichen Maß wie in Band eins, sodass diese Geschichte insgesamt schwerer im Magen lag. Zum Anderen lag dies an der Auflösung des großen Konflikts. Schon nach wenigen Seiten war absehbar, was ein Umdenken bei Bonnie hervorrufen würde und leider kam es dann auch genau so. Hätte man diese "große Offenbarung" an das Ende, vielleicht sogar in den Epilog gelegt, hätte es großartig gepasst. Leider war sie jedoch der Grund für das weitere Handeln von Bonnie, und da hätte ich mir eher ein natürliches Umdenken von ihr gewünscht. Fazit: Eine schöne Liebesgeschichte mit tollen, liebenswerten Protagonisten. Typisch für die Bücher von Kathinka Engel geht es zum Ende hin sehr kitschig zu, aber wer das mag, sollte es auf jeden Fall mal mit der Reihe probieren. Empfehlenswerte 4 Sterne.

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