alina ✨
Aksel Lund Svindal gehört zu den erfolgreichsten Skifahrern der heutigen Zeit, der nicht nur große Erfolge feiern konnte, sondern auch einige Tiefschläge verkraften musste. In seiner Biografie, die Ende 2020, knapp 1 1/2 Jahre nach seinem Karriereende erschienen ist, blickt er auf seine Kindheit in Norwegen, seine Zeit im Skigymnasium Oppdal und schließlich seine Zeit im Weltcup, die nicht nur Höhepunkte für ihn bereit hielt, zurück. Der Sturz und die Verletzung markierten das Ende einer Epoche in meinem Leben und den Beginn einer neuen, so sehe ich es in der Rückschau. Gewaltsame Ereignisse im Leben, seien sie positiv oder negativ, schenken Lebenserfahrung. Es ist anstrengend, so heftige Dinge zu erleben, aber man lernt eine Menge daraus. (Seite 45) Der Einstieg in die Biografie ist mir zunächst erstmal sehr leicht gefallen, denn Aksel Lund Svindal erzählt zuerst von seinem wohl schlimmsten Sturz in seiner ganzen Karriere, der sich im Jahr 2007 in Beaver Creek, Colorado, ereignete. Mir ist es eiskalt den Rücken runter gelaufen, als ich davon gelesen habe und mir schließlich auch ein Video des Sturzes auf YouTube angeschaut habe. Nach diesem Einstieg kam dann erstmal die Ernüchterung, denn als er von seiner Kindheit und seinen Anfängen im Skisport berichtete, gab es sehr viele Zeitsprünge, die mir teilweise leider total Probleme bereitet haben. Außerdem fand ich den Schreibstil schon fast etwas zu nüchtern. Nach und nach konnte mich die Biografie aber doch immer mehr fesseln, denn durch die teils sehr kurzen Kapitel möchte man das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Man begleitet den beeindruckenden Sportler durch die verschiedenen Weltcupsaisons, erlebt unzählige Weltcupsiege, aber auch die Erfolge bei Weltmeisterschaften und olympischen Spielen mit. Aber ebenso bekommt man auch immer wieder einen Einblick in den internationalen Skizirkus, wovon ich teilweise sogar gerne noch etwas mehr erfahren hätte. Besonders im Fokus stehen aber auch die Verletzungen, die Svindal über die Jahre erlitten hat und welche Folgen sich daraus für ihn ergeben haben. Gerade aus diesen Kapiteln konnte ich auch für mich sehr viel mitnehmen, denn ich fand es sehr beeindruckend, wie sich Aksel Lund Svindal immer wieder zurück in die Weltspitze des alpinen Skisports gekämpft hat. Gerade diese mentale Stärke, die er dabei ein ums andere Mal aufgebraucht hat, war einfach faszinierend. Dabei war er auf jeden Erfolg stolz, aber hat diese nicht zu sehr ins Rampenlicht gestellt. Viel mehr lobt er auch die anderen Athleten und vor allem die norwegische Mannschaft. Spitzensportler zu sein ist intensiv, wenn du verlierst ebenso we wenn du gewinnst. Meine Karriere war wie ein Kletterspiel gewesen. Raufklettern, runterfallen. Raufklettern, runterfallen. (Seite 191) Alles in allem ist Größer als ich eine gelungene Biografie, die ich vor allem Fans des alpinen Skisports weiterempfehlen kann.