Dreamworx
Weniger Biografie als Wahlpropaganda Man merkt, die Bundestagswahl ist nicht mehr fern und die Kandidaten müssen in Stellung gebracht werden. So rührt auch Spiegel-Journalistin Anna Clauß die Werbetrommel, deren Buch über Dr. Markus Söder sich rechtzeitig in den Bücherlisten wiederfindet, hatte sie doch den Vorteil, den bayerischen Ministerpräsidenten für lange Zeit begleiten und beobachten zu dürfen. Mit geübter Schreibe und einigem Humor versucht sie, dem interessierten Leser mit „Söder“ den Politiker, aber auch den Privatmann näher zu bringen. Doch hier verzettelt sie sich leider, denn eine Biografie kann man dieses Büchlein nicht nennen. Privates wird eher außen vor gelassen, vielmehr bekommt man den Mann präsentiert, den man schon genügend durch Funk und Medien erlebt, wo er nicht nur polarisiert, sondern den Deutschen mit seiner manchmal arroganten Pathetik und ständigen Bevormundungen mit aller Macht seinen Stempel aufdrücken will. Dabei ist man sich als Leser manchmal nicht sicher, ob Clauß Freund oder Feind von Dr. Markus Söder ist, denn aus ihrer Schreibe lässt sich auch so manche Kritik entnehmen. Auszüge aus seinem politischen Terminkalender sind eher uninteressant, lieber möchte man sich mit dem Menschen Söder auseinandersetzen und mehr über ihn erfahren. Nach der Lektüre von „Söder“ weiß man auch nicht mehr als vorher, also Zeitverschwendung - keine Empfehlung!