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gletscherwoelfchen

Posted on 13.2.2021

"Wenn ich wählen muss zwischen dir und der Menschheit, dann lege ich die Welt höchstpersönlich in Schutt und Asche, um dich zu behalten." Jahrtausende lang war die Seele der Kriegsgöttin Sachmet auf engstem Raum eingesperrt. Jahrtausende lang musste sie auf einen Körper verzichten. Als die ägyptische Göttin plötzlich befreit wird, ist sie fortan untrennbar mit Evie verbunden. Überraschenderweise bieten Chaosgott Seth und Katzengöttin Bastet Evie ihre Hilfe an, und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als einzuwilligen. Ihr Alltag wird im Folgenden vollkommen auf den Kopf gestellt, wozu der charmante Seth einen großen Teil beiträgt. Doch in den Schatten lauert schon die nächste Gefahr… Auf „Desert Gods“ aufmerksam geworden bin ich primär durch die Thematik rund um die ägyptische Mythologie. Ich finde das Thema unheimlich interessant und gerade als kleiner Geschichtsfan musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Wer jetzt vielleicht abgeschreckt ist: keine Angst, das Buch vereint so viel mehr in sich und hat mich mit seinen zahlreichen Facetten wirklich überraschen können! Der Fokus in „Desert Gods“ liegt auf der Protagonistin Evie. Diese überzeugt durch ihre Schlagkräftigkeit und ihre wundervoll authentische Art. Mit reichlich Biss weiß sie sich gegen ihre Umgebung durchzusetzen - und nicht selten musste ich als Leserin darüber herzlich lachen. Evie ist einfach fantastisch, selten konnte ich mich so gut in einen Charakter hineinversetzen. Um sie herum werden dann interessante und bildhaft beschriebene Settings aufgebaut, ebenso weitere vielschichtige Charaktere. Nicht zu vergessen ist natürlich die Mythologiekomponente. Im Laufe der Handlung werden immer wieder spannende Informationen und Hintergründe diesbezüglich eingestreut. Aber keinesfalls darf an dieser Stelle eine langweilige Geschichtsstunde erwartet werden. Im Gegenteil: Die Autorin Lisa Nevermore spielt gekonnte mit den Fakten, setzt sie bewusst in der Handlung ein, achtet gleichzeitig aber auch toll darauf, stets den Unterhaltungsfaktor nicht außer Acht zu lassen. An der Stelle möchte ich gerne einen ganz besonderen Charakter anteasern: einen wahrhaftig sandigen, ein wenig arroganten Kerl namens Seth. Er ist einfach einzigartig! Frech und überheblich bringt er nicht nur Evie des Öfteren auf die Palme (und jede Menge kleine Sandhäufchen in ihre Wohnung). Der Chaosgott hat mit zu meinen liebsten Figuren gezählt. Er wurde wundervoll facettenreich dargestellt und brachte die ein oder andere Überraschung mit sich. Abgesehen von den Charakteren möchte ich vor allem auch ein großes Lob an den Schreibstil der Autorin aussprechen. Für einen Debütroman ist er erstaunlich ausgereift und lässt kaum zu wünschen übrig. Er ist schön abwechslungsreich und spielt fast schon ein wenig mit dem Leser. An der einen Stelle ist er noch unglaublich emotional und ergreifend, während er mich wenige Seiten später schon wieder zum Lächeln gebracht hat, ohne dabei jedoch gekünstelt zu wirken, werden Stimmungen ganz toll dargestellt und der Leser auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen. Ich habe mit dem ersten Band von „Desert Gods“ mein erstes Jahreshighlight gefunden und kann es unbedingt ans Herz legen. Wer Lust auf einzigartige, mitreißende und spannende Urban Fantasy (mit einem wirklich, wirklich fiesen Cliffhanger) hat, ist hier genau richtig. 5/5 Sterne

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