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kupfisbuecherkiste

Posted on 13.2.2021

Geschwisterkinder mögen es kennen: da ist ein neues Geschwisterkind im Haus, und man selber bekommt nicht mehr die Aufmerksamkeit, die man gewohnt ist. Besonders frustrierend: wenn der eigene Geburtstag ansteht, und die kleine Schwester mehr Aufmerksamkeit bekommt als man selber. So geht es Anouk, und sie wünscht sich nichts sehnlicher, als dass sie ihre Eltern nur wieder für sich hat. Und dann passiert das Unmögliche: Anouks kleine Schwester ist verschwunden, die Eltern tun so, als wäre Anouk schon immer Einzelkind gewesen. Als Anouk dann verwirrt ihr Zimmer betritt, sitzt ein Affe mit einem Spielbrett in ihrem Zimmer. Der erklärt ihr, dass sie ihre Schwester nur dann wieder bekommt, wenn sie mehrere Aufgaben löst, um zum Schluss in der Arena gegen den Endgegner antritt. Anfangs denkt das Geburtstagskind, dass sie einen wirren Traum hat, aber die Gespräche mit dem Affen wirken zu real, um nicht echt zu sein. Und so lässt sich Anouk auf die Reise ein. Mit dem Affen erlebt sie die verrücktesten Abenteuer. Sie reist in eine Wüste, ans Meer, in einen Dschungel und in ein Gebirge. Als sie diese Aufgaben überstanden hat, muss sie gegen ihren ärgsten Feind antreten. Und der ist ganz anders als erwartet. Die Geschichte von Anouk hat mir sehr gut gefallen, denn es ist eine, bei der eine junges Mädchen über ihren eigenen Schatten springen muss. Und: auch wenn es Anfangs nicht so erscheint, sie ist äußerst erfolgreich damit. Sicherlich geht ihre Reise erstmal ganz wo anders hin, als erwartet; sie löst die Aufgaben auf ihre eigene Art und Weise. So erkennt sie, welche Konsequenzen ihr Verhalten hat: positiv wie negativ, wobei es schön ist zu sehen, dass der positive weg erfolgreicher ist. Anouks Spiel ist ein typisches Jugendbuch würde ich sagen. Stellenweise an mancher Aufgabe etwas zäh, so dass für mein persönliches Empfinden die letzten zwei Aufgaben etwas knapp bemessen waren und im Verhältnis zu den ersten Aufgaben mir zu kurz gerieten. Akram El-Bahays Schreibstil ist flüssig, spannend, und die Geschichte als solches konnte mich durchaus von sich überzeugen. Wie heißt es so schön: jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Das Cover passt übrigens sehr gut zum Buch: es sind die wichtigsten Charaktere und Landschaften abgebildet. Und es ist ein sehr leckeres Rezept für Zimtschnecken als Abschluss abgedruckt. Da empfehle ich aber, die Zimtschnecken zuerst zu backen, sozusagen als Reiseproviant.

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