Profilbild von maskedbookblogger

maskedbookblogger

Posted on 13.2.2021

In einer Kleinstadt in England wird der Polizeipräsident enthauptet. Die Tat wurde gefilmt und kurze Zeit später ins Internet gestellt. Schnell gehen die Gerüchte rum, dass der islamische Staat hinter der Tat steckt. Die Journalistin Nora Sand begibt sich in das kleine Örtchen und stellt fest, dass es hier fast gar keine Islamisten gibt. Sie stellt Ermittlungen auf, und merkt, dass viele Menschen aus der Stadt, den enthaupteten Polizeipräsidenten nicht vermissen. Was hat es in der kleinen Stadt namens Toppingham auf sich? Warum wurde der IS als Täter in den Vordergrund gestellt? Und was hat es mit den Mädchen auf sich, die nachts durch die Straßen sich bewegen, ohne dass die Gesetzeshüter eingreifen? Mit dem Kriminalroman „Falsche Gesichter“ las ich meinen ersten Kriminalroman, in welchem Nora Sand als Protagonisten Fälle löst. Dabei ist Nora Sand keine Ermittlern, sondern Journalistin. Mit all ihrer Kraft versucht sie die Zeitungs-Firma mit guten Storys zu beliefern. Deswegen rückt ihr Job in den Vordergrund, da sie darum kämpft, dass sie ihn behält. Nebenbei wird der islamische Staat in diesem Buch aufgegriffen, der auch in unserer Gesellschaft in den Medien ab und zu zum Thema wird. Bei über 450 Seiten wurde ich mit diesem Buch ganz gut unterhalten. Die Story beginnt recht rasant und man kann sich schnell im kleinen Örtchen namens Toppingham einleben. Man muss sich mit vielen Charakteren auseinandersetzen, bei denen man erst recht spät einen guten Überblick bekommt. Dabei merkt man als Leser, dass in der Ortschaft viele Menschen mit den falschen Karten spielen. Und so entwickelt man schnell die Einstellung, dass man keinen der Figuren so richtig vertrauen konnte. Deswegen kam in diesem Buch eine gute Spannung auf, da in irgendeiner Weise jeder im Buch Dreck am Stecken haben könnte. Nora als Protagonistin durchlebte viele Höhen und Tiefen. Da das Buch durchgängig aus ihrer Perspektive geschrieben worden ist, konnte man zu dir eine gute Bindung aufbauen. Außerdem befand man sich rein handlungstechnisch mit dem Wissen über den Fall auf dem Niveau der Protagonistin. Dennoch fand ich schade, dass man trotz des Schreibstils über sie recht wenig erfahren hatte. Den Fokus hat die Autorin sehr stark auf die Handlung gelegt und nicht auf die Entwicklung der Charaktere. Und das war für die Charaktere schlecht, jedoch für den Plot gut, da die Handlung im Allgemeinen sehr stark und komplex ist. Zu guter letzt kann ich noch zum Schreibstil sagen: Ich bin trotz langen Seiten sehr gut durch die Seiten geflogen. Man kann sogar sagen, dass ich in einem Leseflow war. Die Autorin bedient sich einem gelungenen und flüssigen Schreibstil. Als Fazit kann ich sagen, dass der Kriminalroman hinsichtlich der Handlung punktet, jedoch Schwächen in der Tiefgründigkeit der Charakter aufweist. Wen das aber nicht stört und Lust hat, einen interessanten Kriminalfall zu lösen, der wird mit diesem Buch gut aufgehoben sein

zurück nach oben