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Ein Kriegsroman, der die Zeit kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges beschreibt. Es geht um einen jungen österreichischen Soldaten, dem eine Verwundung ein Jahr Auszeit in einer ländlichen Umgebung ermöglicht. Geiger spannt ein atmosphärisch dichtes erzählerisches Netz auf, in dem nicht nur der Ich-Erzähler sondern auch seine und die Familie seiner Geliebten und ein jüdisches Einzelschicksal zu Wort kommen. So ergibt sich ein vielschichtiges Bild vom "Leben und Leiden im Krieg", das sich vor allem durch eine - manchmal fast übertrieben detailverliebte - Alltagsnähe auszeichnet. Alle Figuren werden sehr plastisch gezeichnet; man lernt reale Menschen mit all ihren Widersprüchen kennen. Genau das macht die Qualität dieses Buches aus: Es sind mehr die leisen, unspektakulären Erlebnisse und Beobachtungen, die den Irrsinn des Nazi-Krieges spürbar werden lassen. Nicht überwiegend auf dem Schlachtfeld, sondern in der scheinbar beschaulichen Provinz. Auch die große Politik reflektiert sich an Einzelpersonen - und es werden durchaus auch Grauzonen sichtbar. Selbst beim Erzähler, der eine existentielle Entscheidung treffen muss. Die eingewobene Liebesgeschichte zwischen dem Soldaten und einer verheirateten Frau und die solidarische Beziehung zu einem regimekritischen Nachbarn macht deutlich, dass Menschlichkeit auch in kriegerischen Zeiten möglich und lebbar ist. Insofern macht der Roman auch Mut: Auch unter schwierigen und bedrohlichen Umständen lohnt es sich, eine elementare Grundanständigkeit zu bewahren und den Spuren von Vertrauen und Zuwendung zu folgen. Ein aufklärender und menschenfreundlicher Roman - der vielleicht an einigen wenigen Stellen doch ein paar Längen aufweist.