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lujoma

Posted on 11.2.2021

Zurück ins Leben „Du kannst alles schaffen, mein Mädchen. Du musst es nur wollen.“, so sagte Victorias Mutter zu ihr als sie ein Grundschulkind war. Wie stark der Wille dieses Mädchen in den nächsten Jahren gefordert werden sollte, konnte damals niemand ahnen. Victoria ist ein fröhliches, sportliches Mädchen von 11 Jahren als sie plötzlich unerträgliche Schmerzen bekommt. Es folgen Krampfanfälle und schließlich das „Locked in“-Syndrom. Dies ist ein völliger Kontrollverlust über Bewegung und Sprache bei vollem Bewusstsein. Kein Arzt weiß Rat, statt dessen wird Victoria als psychisch krank abgestempelt und erlebt zum Teil unmenschliche Behandlungen. Doch nach vier Jahren gelingt es Victoria die Augen zu bewegen und so Kontakt zur Mutter aufzunehmen. Schon allein das ist ein Wunder, aber ihr gelingt es auch mit Hilfe ihrer Familie und ihres Glaubens sich Stück für Stück ins Leben zurück zu kämpfen. So viel ist neu zu erlernen; Sprache, Essen, Bewegung. Victoria sitzt im Rollstuhl, treibt aber dennoch intensiv Sport und trainiert intensiv. Wettkämpfe, Schule aufholen, Laufen lernen… Victoria ist immer aktiv…. Heute ist sie TV-Moderatorin, Model, Gewinnerin einer paralympischen Goldmedaille im Schwimmen und hat ihren Traum wahrgemacht bei „Dancing with the Star“ auf der Bühne zu tanzen. In dem Buch „Aufgetaucht“ erzählt Victoria Arlen ihre Geschichte. Es ist ein emotionales, sehr berührendes Buch, dass mich von Beginn an in seinem Bann zog. Man leidet mit dem jungen Mädchen, dass so hilflos und ausgeliefert ist, und hofft, dass dieser Zustand bald endet. Es erstaunt wie viel Kraft und Überlebenswillen in Victoria steckt. Während des „Locked in“ liest man zwar von sehr viel Verzweiflung bis hin zu dem Wunsch zu sterben, aber der Lebenswille siegt. Nach dem „Aufwachen“ beginnt ein neuer Kampf und auch dem stellt sich Victoria. Sie will leben, will etwas erreichen… Ich habe mich beim Lesen zum Teil gefragt wie sie alles schafft, täglich viele Stunden Training und dazu die verpassten Schuljahre nachholen. Aber Victoria scheint alles zu schaffen wofür sie kämpft. Sie ist aber auch so ehrlich, dass sie Alpträume, Panikattacken, lähmende Angst und Depression nicht verschweigt. Letztlich entscheidet sich dafür offen und ehrlich von ihren Erfahrungen zu schreiben, um andere zu motivieren. Mir war es, besonders am Ende des Buches, ein Zuviel an „Hör nicht auf! Kämpfe weiter! Auch wenn es weh tut, wenn du nicht mehr kannst: mach weiter!“, denn auch mit Handicap kann man ein gutes, wertvolles Leben führen. Beeindruckt hat mich auch die Familie, besonders die Mutter, die alles für Victoria tun und immer für und mit ihr kämpfen. „Aufgetaucht“ von Victoria Arlen ist ein ehrliches, emotionales Buch, dass Mut macht zu kämpfen auch wenn die Situation ausweglos erscheint. Gern empfehle ich es weiter und vergebe 4 Sterne.

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