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Chief Propaganda Officer

Posted on 11.2.2021

Gans Ernst ist ein Buch. Das kann ich schon mal sagen. Es sind auch Zeichnungen drin, so weit bin ich mir über dieses Buch auch im Klaren. Es enthält sogar Wörter. Nicht sonderlich viele, das ist Fakt, und von den nicht sonderlich vielen wiederholen sich etliche. Und es gibt sogar noch zwei Schreibfehler innerhalb von so wenig Wörtern, das ist auch schon mal eine Meisterleistung. Zumindest bin ich mir sehr sicher, dass im Deutschen Niemand zusammen- und Stopp mit zwei P geschrieben wird, auch wenn es auf den Straßenschildern der Internationalität wegen bei einem bleibt. Wessen ich mir auch sicher bin: Ich fand das Buch nicht lustig. Weder beim ersten Durchblättern, noch beim zweiten. Dann kam die Erleuchtung - ist ja auch nicht für mich gedacht, dieses Buch, sondern für Kinder. Ein Kind, ein Kind, ein Königreich für ein Kind! Ich rief und zum Glück folgte mein Vorlesekind dem Ruf. Ich blätterte also ein drittes Mal, las vor und brachte die Sechsjährige dazu, alles zu machen, was ich vorlas. Es wurde irgendwie nicht wirklich lustiger. Nicht mal, als wir uns gegenseitig Grimassen schnitten und Tiere nachahmten. (Ich glaube übrigens, dass ich diesen Contest gewonnen habe, auch wenn die Sechsjährige das Gegenteil behauptet.) Danach saßen wir beide da und wälzten tiefsinnige Gedanken (eine sehr gute Übung übrigens, denn in nicht allzu ferner Zeit wird sich die Kleine sowieso in Deutsch damit rumärgern müssen): Was hat sich der Autor dabei gedacht? Und: Ist das so ein amerikanisches Ding, dass die das lustig finden? Oder: Sollten wir mal probieren, in den Keller zu gehen? Ich weiß es nicht. Und damit bin ich gans am Ente.

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