Christin
Es war mein erstes Buch, welches diese Thematik behandelt. Daher kann ich keinerlei Vergleiche zu anderen Werken ziehen. Der Einstieg war etwas holprig. Man bekam als Leser mehrere Personen kurz hintereinander präsentiert, dazu noch verschiedene Zeitebenen. Ich verlor ein wenig den Überblick über die ganzen Personen und musste ab und an zurückblättern um zu schauen, wer nochmal wer war. Doch nach den ersten Seiten der Verwirrung wurde es besser. Man lernte die Protagonisten kennen, bekam die Umstände des in der Schweiz spielenden Buches erklärt. Die Kapitel sind kurz und knackig, der Schreibstil minimalistisch. Ich mag, dass die Autorin es auf den Punkt bringt und dadurch schreitet die Story zügig voran. Man wird als Leser förmlich in den Bann gezogen und es fällt einem schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Auch die Grundidee gefiel mir sehr gut. Die Autorin schafft es, den Leser genau so unvorbereitet wie die Protagonisten in das Spiel zu werfen. Man weiß nicht, was wirklich dahinter steckt und entdeckt es gemeinsam mit Greti, Mo und Carlos. Dabei merkt man schnell, dass einiges merkwürdig ist und nicht so, wie es scheint. Durch den Zeitsprung in die Zukunft weiß man, dass etwas schlimmes passierte, aber nicht was. So blieb der Spannungsbogen das ganze Buch über erhalten. Die drei Protagonisten berichten in den Kapitel aus der eigenen Sicht. Die Figuren sind authentisch herausgearbeitet. Man hofft und bangt mit ihnen, spürt die kriechenden Zweifel und das Misstrauen gegenüber des Spiels. Sie waren mir sympathisch, aber mir hat ihre Hintergrundgeschichte gefehlt. Woher kennen sie sich, wie kamen sie zu einem Team zusammen und wie sind ihre Verhältnisse untereinander? Leider blieben da ein paar Fragen offen. So gut mir das Buch auch gefiel, ich hatte am Ende das Gefühl etwas wesentliches verpasst zu haben. Ein spannendes Buch, nicht nur für Jugendliche. 4/5 ⭐