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„...Hast du fast immer, manchmal oder nur hin und wieder Rückenschmerzen? Dann bist du nicht allein. Mehr als 80 Prozent der Deutschen leiden unter dieser Volkskrankheit...“ Mit diesen Worten beginnt das Buch eines Orthopäden, der selbst mit einem Bandscheibenvorfall schmerzhafte Erfahrungen machen musste. Das Sachbuch ist in lockerleichter Art geschrieben. Der Autor versteht es, mit stellenweisen feinen Humor seine persönlichen Erfahrungen mit konkreten Ratschlägen zu verbinden. Im Prinzip könnte man das Buch so zusammenfassen: Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung! Allerdings würde das den Ausführungen nur bedingt gerecht. In ersten der sieben Kapitel geht der Autor auf die unterschiedlichen Arten der Rückenbeschwerden ein, um dann in den folgenden Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. In jeder Zeile des Buches ist spürbar, dass der Autor vom Fach ist. Das zeigt sich unter anderen auch dort, wo er darlegt, was er als Kassenarzt kann und darf und wo die Grenzen sind. Gleichzeitig hält er mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg und unterstreicht immer wieder, dass ohne die Mitwirkung des Patienten kaum ein befriedigendes Ergebnis erzielbar ist. Manches klingt für den ersten Moment hart. „...Unser Körper arbeitet da ganz pragmatisch nach dem Prinzip: Was nicht gebraucht wird, lasse ich verkümmern...“ Oft findet er sehr praktische und griffige Beispiele, um sein Anliegen zu verdeutlichen. „...Wir können das am Mast eines Segelboots vergleichen. Unter gleichmäßiger Spannung steht er schön aufrecht. Ist die Spannung auf einer Seite stärker, werden die Holzfasern auf der anderen Seite gestaucht...“ Doch der Kernpunkt des Buches sind nicht in erster Linie nur die theoretischen Ausführungen. Auf grün unterlegten Seiten gibt es eine Menge an praktischen Übungen, die bebildert sind und detailgenau beschrieben werden. Themen sind Übungen bei akuten Schmerzen, Beckenbodengymnastik oder das Dehnen von Muskeln. Auch die richtige Ernährung und der Einfluss der Psyche werden behandelt. Hierzu werden 10 Regeln formuliert. Umgang mit Medikamenten und die Notwendigkeit von Spritzen in gewissen Situationen werden analysiert. Damit erhalte ich als Leser Denkanstöße. Ein register ermöglicht das schnelle Finden des entsprechenden Thenas. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Fakten ermöglichen einen konkreteren Einblick in das Geschehen im Körper, die Übungen sind so formuliert, dass sie zum Ausprobieren animieren