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mittenim1oomorgenwald

Posted on 8.2.2021

„Ich weiß nie, was andere Leute denken. Das ist, als wäre man in einem fremden Land in dem eine andere Sprache gesprochen wird, und man bemüht sich so, alles zu verstehen, aber ganz gleich, wie oft man Saft bestellt, immer bringen sie einem Milch.“ – Annika Annika hat eine Autismus-Spektrum-Störung, weshalb viele alltägliche Dinge sehr anstrengend für sie sind. Sie mag keine Lauten Geräusche und Mitmenschen sind ihr sowieso ein Rätsel. Als sie im Schachclub ihrer Uni Jonathan kennen lernt, fühlt sie sich aber vollends wohl bei ihm und kann sich fallen lassen. Doch ein Schicksalsschlag entzweit die beiden, bis sie sich zehn Jahre später wieder sehen. Sie geben einander eine zweite Chance, doch es ist an Annika, diese zu nutzen. Dieser Roman behandelt das Thema Autismus und ich war gespannt, aber auch etwas skeptisch. Das letzte Buch mit autistischer Protagonistin, das ich gelesen habe, hatte mich aufgrund klischeehafter und gezwungen-übertriebener Darstellung eher enttäuscht. Dieses mal ist es anders. Es wirkt natürlicher und echter. Außerdem wird immer wieder erwähnt, dass Annika anders denkt, aber nicht falsch, was ich unheimlich wichtig finde. Aber jetzt mal direkt zum Buch 😀 Die Geschichte spielt in zwei Zeiten und wird sowohl von Annika als auch von Jonathan erzählt, wobei der Schreibstil bei beiden recht nüchtern wirkt. Das ist aber keinesfalls negativ und so kommt man auch fix voran. Jonathan ist einfach ein netter und intelligenter Mann, der mit seiner Toleranz ein gutes Vorbild ist. Annika ist etwas naiv, aber keinesfalls dumm. Außerdem hat sie ein sehr großes Herz und bemüht sich immer, sich „angemessen“ zu verhalten, was sehr anstrengend für sie sein kann. Die Beziehung der beiden ist süß und ein wenig unschuldig und kommt ganz ohne Bad Boy und Arschloch-Gehabe aus. Ein weiterer großartiger Charakter ist Annikas Freundin Janice, die ihr immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich liebe es, dass Janice Annika auf neutrale Weise hilft, Annika diese Hilfe aber auch dankend annimmt. Somit ist die Freundschaft der beiden ganz besonders. Die Handlung ist gar nicht so vorhersehbar wie gedacht 😀 Ich war immer neugierig auf den angeteaserten Schicksalsschlag, hatte damit aber nicht gerechnet. Außerdem ist das Ende nochmal sehr spannend, wenn es auch etwas zu kurz abgehandelt wird. Das wirkt etwas unausgewogen. Fazit Ein Buch für zwischendurch, aber mit genug Gefühl, dass man die Gedanken darüber mit in den Schlaf nimmt. Eine Geschichte über Mut, Entwicklung, Toleranz und darüber, das Anders-sein nicht Falsch-sein bedeutet

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