sato
"Die Frauen, die er kannte" ist der zweite Sebastian Bergman Fall und leider dem ersten recht ähnlich. Wobei die Story sehr spannend und interessant ist und den Leser in ihrem Bann hält aber ansonsten ... Das Bergman selbst ein Ekel ist, nicht teamfähig, selbstzerstörerisch und ichbezogen war ja aus Teil 1 bekannt. Aber diese Psychokrisen beherrschen das Buch und es findet sich kein Charakter der als einigermaßen normal durchgehen würde. Da ist der Täter und sein "Meister" - natürlich extrem geschädigt, aber das Team der Reichsmordkommission steht ihnen in nichts nach, Bindungsunfähig, Führungsschwach, Suche nach Selbstbewusstsein, unkontrollierte Wutausbrüche - jeder hat da seine Macke, dazu ein völlig inkompetenter Gefängnisdirektor und auch die Figuren in der zweiten Reihe bräuchten dringend einen Platz auf der Couch. Könnte egal sein, denn er Fall hat es in sich - aber nein, jeder Protagonist bekommt seitenweise Gelegenheit seine Psychose auszubreiten und den Leser an seinen Selbsttherapien teilhaben zu lassen und das nervt und es bläht das Buch auf. Ein Drittel weniger Umfang würde dem Buch m.E. sehr gut tun, die Story und insbesondere das grandiose Finale verdienen eigentlich 5 Sterne - aber leider machen die überfrachteten Charaktere und das auswalzen ihrer Probleme für mich das Ganze kaputt.