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Booksurfer

Posted on 6.2.2021

The Sun Down Motel wie das Buch im Original heißt, hat den 3. Platz beim Goodreads Choice Award in der Kategorie bester Thriller gewonnen und der Inhalt hört sich auch richtig interessant an: 1982 arbeitet Viv als Night Manager im Sun Down Motel in dem Städtchen Fell. Doch das Motel ist ihr unheimlich, sie fühlt sich beobachtet und bedroht und merkwürdige Dinge gehen in dem alten Gebäude vor bis. Als Viv herausfindet das in dem kleinen Ort bereits einige junge Frauen ermordet wurden, ist sie total verängstigt bis sie eines Tages spurlos verschwindet. 2017 zieht es Vivs Nichte Carley in das heruntergekommene Motel, um dem Verschwinden ihrer Tante nachzugehen. Was ist damals wirklich in der Nacht des Verschwindens passiert und welche düsteren Geheimnisse hütet das Motel? Zu Beginn muss ich sagen das man besser Original Cover und Titel beibehalten hätte. Zum einen, weil das Cover ein Eyecatcher ist zum andern, weil der deutsche Titel in gewisser Weise spoilert, was ich sehr schade fand. Aber nun zur Geschichte: ich fand es schön zu sehen, dass die Autorin hier eine Storyhybriden aus Geistergeschichte und Krimi geschaffen hat. Ich mag sowas sehr gerne, vor allem der Fall um die toten Mädchen und das Verschwinden von Viv konnte mich überzeugen. Die Geistergeschichte, die hier mit reinspielt, war gut allerdings viel zu harmlos und nicht gruselig genug, da hätte man mehr rausholen können. Die Geschichte findet auf zwei Zeitebenen statt und wir verfolgen die Geschichte von Viv in der Vergangenheit und Carley in der Gegenwart. Beide Protagonistinnen sind sich in vielen Punkten ähnlich starke unabhängige Frauen, die aber nicht immer rational handeln und manchmal auch etwas naiv sind. Ich mochte beiden Frauen sehr gerne und vor allem Carley konnte mich als Charakter überzeugen. Sie will unbedingt rausfinden was mit ihrer Tante Viv passiert ist und ob sie dem gleichen Mörder zum Opfer gefallen ist wie die anderen Mädchen in der Umgebung. Dabei ist ihr jedes Mittel recht und manchmal denkt sie dabei nicht nach. Dennoch hat sie die Sympathien auf ihrer Seite. Der Schreibstil ist einfach und flüssig so das man der Geschichte gut folgen kann. Die Spannung lässt zu Beginn etwas auf sich warten da die Autorin sich Zeit für ihre Figuren und das Setting nimmt. Dadurch gelingt es ihr aber dem Buch eine düstere und geheimnisvollen Atmosphäre zu verleihen die einen, packt und in die Geschichte zieht. Die Nachforschungen und Ermittlungsarbeit zu den Morden in der Gegend macht hier einen großen Teil der Geschichte aus dabei ergänzen sich die wechselnden Perspektiven der beiden Frauen einfach wunderbar und nach und nach fällt jedes Puzzleteil an seinen Platz. Der Gruselanteil der Geschichte hätte ruhig intensiver und spannender sein können, das war mir alles etwas zu lasch. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob man diesen unbedingt gebraucht hätte, aber es war eine nette Abwechslung und Ergänzung zu der Story. Ab einem Gewissen Punkt war mir dann klar was passiert ist, das hat das Lesevergnügen aber auf keinen Fall getrübt. Zimmer 103 konnte mich wirklich gut unterhalten und punktet vor allem durch die ausgeklügelte Geschichte und den sympathischen Charakteren. Die Autorin erzählt hier nicht nur einen Krimi, sondern ebenfalls eine Familiengeschichte in die man sich gut einfühlen kann und einige Überraschungen bereithält. 4 von 5 Sternen

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