chianti
Was geschah mit Eric Thorn? Seit Wochen fehlt von dem berühmten Sänger jede Spur, nur Tessa Hart weiß, was damals wirklich in der Nacht geschah, als Eric verschwand. "Tell Me No Lies" ist der zweite Band von A.V. Geigers Follow Me Back Dilogie, der aus den wechselnden personalen Erzählperspektiven von Tessa Hart, Eric Thorn und Blair Duncan erzählt wird. Der erste Band endete damit, dass man nicht wusste, was mit Eric Thorn geschah. Dieses Geheimnis wird im zweiten Band schnell gelüftet. Wie schon im ersten Band gab es auch hier immer mal wieder Vernehmungsprotokolle zu lesen, sodass man schon früh wusste, dass auch am Ende dieses Bandes ein Verbrechen geschehen würde, doch lange Zeit tappte man im Dunkeln, denn die Puzzlestücke setzten sich nur langsam zusammen, was echt spannend war! Tessa hat ihre Angst, das Haus zu verlassen, mittlerweile überwunden, doch ihre anderen Ängste machen ihr immer noch sehr zu schaffen. Von Twitter und den anderen sozialen Medien lässt sie partout die Finger, hat große Angst, dass ihr Stalker sie ausfindig machen kann, wenn sie wieder online geht. Es hat mir gut gefallen, dass Tessa scheinbar Fortschritte macht, aber auch immer wieder mit Rückschlägen fertig werden muss, denn das hat es realistisch gemacht. Ich mochte Tessas nüchterne Art sehr gerne und auch Eric hat mir wieder gefallen, aber so richtig mitreißen konnten sie mich leider beide nicht. Eric ist ein umjubelter Popstar, der sich nichts sehnlicher wünscht, als eine Pause vom Ruhm zu haben und aus dem Rampenlicht zu verschwinden. Er ist teilweise paranoid, fühlt sich beobachtet. Ich fand es spannend, dass sowohl Tessa als auch Eric sich mit psychischen Problemen auseinandersetzen mussten, die sich so unterschiedlich geäußert haben. Sie irgendwo ein kurioses Paar, so unterschiedlich wie die beiden sind, aber es hat auch gepasst, auch weil sie sind füreinander da waren. Die erste Hälfte der Geschichte konnte mich ehrlich gesagt kaum fesseln, weil die Handlung für meinen Geschmack zu sehr dahingeplätschert ist. Die Vernehmungsprotokolle haben aber zum Glück dafür gesorgt, dass man wusste, dass es noch spannend werden könnte und so war es dann auch! Die zweite Hälfte hat mir deutlich besser gefallen und es gab wieder einige Wendungen, mit denen ich echt nicht gerechnet hätte und die sogar noch viele Dinge aus dem ersten Band in ein anderes Licht gestellt haben! An manchen Stellen war mir das Buch etwas unrealistisch, besonders was die rechtlichen und ermittlungstechnischen Aspekte angeht. Zu Anfang hat sich mir die Frage gestellt, warum Tessa auf freien Fuß ist, wenn sie doch des Mordes an Eric Thorn verdächtigt wird. Aber dennoch konnte mich das Buch besonders zum Schluss gut unterhalten, auch wenn es für mich nicht mit dem ersten Band mithalten konnte. Fazit: "Tell Me No Lies" von A. V. Geiger ist ein zweiter Band, von dem ich etwas mehr erwartet hatte. Besonders die erste Hälfte des Buches konnte mich kaum fesseln, nur die Vernehmungsprotokolle haben dafür gesorgt, dass ich weiterlesen wollte. Zum Ende hin wurde es zum Glück spannender und viele Wendungen konnten mich echt überraschen! Trotzdem kam der zweite Band für mich nicht an den ersten Band heran, sodass ich drei Kleeblätter vergebe.