Charleen
„Between Your Words“ habe ich letztes Jahr bereits auf Englisch gelesen und es unwahrscheinlich doll geliebt, aber jetzt - beim zweiten Mal lesen - habe ich mich sogar noch mehr in die Charaktere, die Geschichte und die Beudeutung dieser verliebt. Die Geschichte von Thea und Jim ist etwas wirklich Einzigartiges und Besonders - sie ist eine Geschichte, die immer einen ganz festen Platz in meinem Herzen haben wird. Mich hat dieses Buch wirklich von der allerersten bis zur allerletzten Seite nicht nur komplett überzeugen, sondern mich vor allem fesseln und berühren können. Das Geschriebene hier ist mir unter die Haut gegangen und hat sich von da aus weitergeschlichen zu meinem Herzen und meiner Seele, die beide voll und ganz davon eingenommen wurden. Die Geschichte von Thea & Jim macht einem das Herz unglaublich schwer - so schwer, dass es irgendwann nicht mehr die Kraft hat, sich an Ort und Stelle zu halten und daher fällt und beim Aufprall in tausend Einzelteile zerbricht. Und auch, wenn es unmöglich erscheint, passiert das im Laufe des Buches mehr als nur einmal. Die Geschichte regt zum Nachdenken an, lässt einen teilwesie wirklich traurig und auch ein wenig ängstlich werden, gibt einem aber genau deshalb auch so unglaublich viel mit auf den Weg. Das Buch hält einem noch einmal vor Augen, wie dankbar man für all die Dinge sein sollte, die man manchmal vielleicht als so selbstverständlich ansieht. Sie zeigt, wie wichtig, wertvoll und kostbar unsere Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle sind, weil sie uns zu dem machen, der wir sind. Egal, ob wunderschöne oder zutiefst traurige Erinnerung - sie alle formen und verändern uns. Die Idee dieser Geschichte und die Umsetzung davon sind Emma Scott so unfassbar gut, authentisch und greifbar gelungen. Ich habe die ganze Zeit geschwankt zwischen „Der Gedanke daran, nur fünf Minuten Erinnerung und somit auch nur fünf Minuten Leben zu haben, macht mir eine unglaubliche Angst und sorgt für Enge in meinem Brustkorb“ und „Ich bin so fasziniert von der Art und Weise, wie die Autorin Thea’s Fall dargestellt und es geschafft hat, mich damit so sehr zu ergreifen, dass ich für diese Autorin und das, was sie hier erschaffen hat, nichts als absolute Bewunderung empfinden kann“. Ich habe Thea und Jim wirklich so sehr ins Herz geschlossen, dass ich sie nie wieder daraus entkommen lassen möchte und vermutlich auch nicht werde. In der dunkelsten und schrecklichsten Zeit ihres Lebens, schafft es Thea trotzdem, einer der positivsten und strahlendsten Menschen überhaupt zu sein. Sie verliert weder ihren Mut, noch ihr Licht und auch, wenn sie vielleicht manchmal ins Stoplern gerät und wohlmöglich sogar fällt, so schafft sie es doch immer wieder, die Kraft dafür zu finden, aufzustehen und weiterzumachen. Und auch, wenn ich ganz oft Mitleid mit ihr hatte und mir ihre Situation unfassbar leid und wehgetan hat, so habe ich sie zu einem großen Teil für ihre Lebensfreude und ihren Lebensmut beneidet und bewundert, weil sich eben genau daran erkennen lässt, dass sie einer der stärksten Menschen überhaupt ist. Mit Jim ging es mir ganz ähnlich. Er ist ein sehr ruhiger Typ, der mit seinen Gedanken mehr in einer Vergangenheit hängt, die er viel lieber vergessen würde, als in der Gegenwart und dadurch vergisst, wirklich zu leben. Das Besondere an ihm ist, dass er trotz seiner Zurückhaltung und seiner Verschlossenheit in keinster Weise kühl oder distanziert wirkt, im Gegenteil. Man merkt schnell, dass Jim jemand ist, der eine unglaubliche Wärme ausstrahlt und jemand, in dessen Gegenwart man sich nur wohlfühlen kann. Und anders, als man wegen seiner Verschwiegenheit vielleicht vermuten würde, ist er unwahrscheinlich aufmerskam und bekommt viel mehr mit, als die meisten anderen Menschen. Er geht mit seinen Worten sparsam um und setzt sie sehr sorgsam und bedacht ein. Die Liebe und Fürsorge, die er in sich trägt, sind enorm, ebenso wie die Tiefe, die sein Charakter besitzt. Ihn habe ich, ebenso wie Thea, sehr bewundert. Bewundert dafür, dass er trotz allem, was er erlebt hat, zu dem wundervollen Mann geworden ist, den man hier kennenlernen darf. Über die Liebesgeschichte der beiden will ich überhaupt gar nicht zu viel verraten, weil man das, was zwischen ihnen ist, einfach selbst gelesen und „erlebt“ haben muss. Ich kann euch nur sagen, dass mir jeder gemeinsame Moment total unter die Haut gegangen ist. Diese beiden Menschen sind eine wahnsinnige Bereicherung im Leben des jeweils anderen und stellen sich am Ende sogar als dessen Rettung heraus. Sie zeigen, wie viel wert es schon sein kann, wenn da nur eine einzige Person ist, die fest an einen glaubt und einen niemals aufgibt. Während er nicht nur für sie kämpft und ihr Halt, sondern ihr das Leben schenkt, zeigt sie ihm, dass er es wert ist, geliebt zu werden, dass so viel mehr in ihm steckt, als er glaubt und dass er sich wahres Glück nicht selbst verwehren soll, weil er es nämlich mehr als verdient hat. Ihre Liebesgeschichte besitzt eine unglaubliche Tiefe und ich habe mich während des Lesens nur zu gerne von dieser mitreißen lassen. Alles an diesem Buch hier, ist besonders. Die Thematik, die Charaktere, der Verlauf der Geschichte und die Dinge, die einem dieses Buch mit auf den Weg gibt, ebenso wie all die Emotionen, die es während des Lesens in einem auslöst. Emma Scott schreibt nicht nur Bücher, die einen ganz tief berühren und einen grundsätzlich zum Nachdenken anregen. Sondern sie schreibt Bücher, die für Veränderung sorgen - egal ob es die eigene Sichtweise auf bestimmte Dinge ist, die sich verändert oder aber ob diese Veränderung wohlmöglich noch viel tiefgreifender ist. Mit ihren Büchern hinterlässt Emma Scott dieser Welt etwas unfassbar Kostbares, mit dem sie es schafft, einen zu fesseln, zu ergreifen und auch noch lange, nachdem man mit dem Lesen fertig ist, zu beschäftigen. Ich bin ein großer Fan ihrer Worte, aber ich bin noch ein viel größerer Fan der Bedeutungen hinter diesen und der Macht, die sie besitzen. Ein Emma Scott Buch liest man nicht einfach nur, man lebt es. Man räumt ihm einen sicheren Platz in seinem Herzen ein. Man lernt aus ihm. Und man denkt noch sehr lange nach Beenden darüber nach.