kupfisbuecherkiste
Für Hulda Hermannsdóttir ist es ein Schlag ins Gesicht, als ihr Vorgesetzter sie innerhalb kürzester Zeit in Rente schicken kann. Hulda, durchaus eine Eigenbrötlerin, man würde sie vielleicht als nicht teamfähig bezeichnen, liebt ihren Job. Sie ermittelt mit eigenen Methoden, nimmt nicht immer Rücksicht auf ihre Kollegen. Und doch spricht der Erfolg für sie. Hulda kann ihrem Chef noch einen letzten Fall abluchsen, einen Cold Case, der sie nicht locker lässt. Eine junge Frau wird am Meeresufer tot aufgefunden. Ihre Kollegen haben diesen Fall als Selbstmord abgestempelt. Hulda prüft die alten Unterlagen, und stößt auf Ungereimtheiten. Bei ihren Ermittlungen merkt sie schnell, dass die junge Frau Opfer eines Mordfalls wurde, und der Mörder immer noch aktiv ist. Schnell gerät Huldas Leben selbst in Gefahr, und zieht den Zorn ihres Vorgesetzten auf sich. In einem Nebenstrang wird Huldas persönliche Geschichte erzählt, die mich sprachlos hinterlassen hat. Ragnar Jonasson erzählt die Geschichte jener Frau nicht chronologisch, was ich für ein wirklich tolles Stilmittel halte. Würde ich jedoch auf diese persönliche Geschichte eingehen, würde ich den Ausgang verraten. Gesagt sei, dass mir das Buch insgesamt sehr sehr gut gefallen hat. Die Spannung und der Schreibstil sind sehr ausgewogen. Hulda ist ein sehr spezieller Charakter, der sicherlich im vorgegebenen Setting durchaus aneckt. Die Hauptprotagonistin trägt sicherlich ihren Teil dazu bei, nicht die Karriere gemacht zu haben. Und doch ist sie in dem, was sie tut, sehr gut. Sie geht weg von den konventionellen Ermittlungsstrategien, eckt damit durchaus an, und doch: Die Ermittlungsquote spricht für sich. Zwar mag man sich am Anfang fragen, was die Geschichte der jungen Frau mit Hulda zu tun hat, aber dies wird – auch in den Folgebänden – nach und nach aufgeklärt. Absolute Leseempfehlung für dieses Buch!