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marieause

Posted on 5.2.2021

Ein vielschichtiges Jugendbuch hat Karin Müller hier geschrieben. Es ist so viel mehr als ein Pferdebuch - ich würde sogar sagen, dass die Freundschaft zum Pferd zwar eine wichtige, aber nicht die dominierende Komponente des Buches ist. Es geht um Erla und ihre Mutter. Der zweite Weltkrieg ist gerade vorbei und der Hunger in Deutschland groß. Die beiden ergreifen die Chance zur Auswanderung, Island war damals das Ziel von vielen Frauen, die Hoffnung auf ein besseres Leben ohne Hunger. Zwar gibt es nun genug zu essen, aber das Leben auf der Insel ist hart und weit weg von jeglichem Komfort. Die Alltagsschilderungen waren sehr gelungen, arme Erla, sie ist gerade 14 Jahre alt - also im Alter der Zielgruppe der Buchleserinnen, man kann sich sehr gut in Erla hineinversetzen und leidet mit ihr. Erla hat eine besondere Gabe und so lernt sie die magischen Wesen Islands kennen, die Huldus. Sie werden auch das versteckte Volk genannt und Flóki ist einer davon. Immer wenn Erla ihn trifft, kribbelt ihr Körper ganz merkwürdig <3. Ein Abenteuer zwischen Alltagsmühen und magischen Momenten beginnt - und dann, mitten im spannendsten Moment - hört das Buch einfach auf! Ich konnte es nicht fassen. Cliffhanger schön und gut, aber einen so fiesen Cliffhanger hatte ich schon lange nicht mehr. Man sollte auch wissen, dass "Nordstern" das Prequel zur Romanreihe "Nordlicht" ist, also zwar später geschrieben wurde, aber vor der bereits existierende Reihe spielt und dass im Mai 2021 dann Band 2 zu Nordstern erscheint. Da müsste dann die Auflösung kommen. Trotzdem - mich ärgert das, wenn ein Buch einfach so aufhört und man quasi genötigt wird, Band 2 zu kaufen. Eigentlich wäre es ein volles fünf Sterne Buch, die Kombination aus dem Einblick in das damalige Auswandererleben, Islands Natur und die Freundschaft zu den Huldus ist so schön, aber mit dem abrupten Ende bin ich sehr unzufrieden, deshalb ein Stern Abzug.

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