BookNerd
„Ich habe einigen gefährlichen Menschen Gelegentlich kleine Gefälligkeiten erwiesen, deswegen stecke ich in Schwierigkeiten. Reicht dir das?“ Seite 161 Ein gewaltiger Krieg hat die Magie aus der Welt verbannt – so scheint es jedenfalls, denn manch einer glaubt, dass sie noch immer im Untergrund schläft. Theo ist Artist und seine zweite Leidenschaft ist das Finden und Verkaufen von alten Artefakten. Doch beim Verkauf einer Statur, gerät er in einen Hinterhalt und muss fliehen. Unterwegs trifft er auf Laviany, Angehörige des Nachtclans, die ebenfalls auf der Flucht ist. Hängt ihr Schicksal zusammen oder ist das alles nur ein seltsamer Zufall? Vielen Dank an Netgalley und Piper für das Rezensionsexemplar! Ich hatte das Cover in der Frühjahrsvorscheu gesehen und das Buch gleich auf meine Wunschliste gesetzt. Der Klappentext klang spannend und der Piper Verlag verspricht gute Fantasy Geschichten. „Sobald ich mich befreit habe, bist du als erstes deinen Kehlkopf los.“ Seite 66 Der Prolog scheint das Ende des im Klappentext erwähnten Krieges zu erzählen, ein Schüler besiegt seinen Meister und kündigt das Ende der Magie an. Dann springt die Geschichte zu Theo, ein begabter Artist, der in einem Wanderzirkus arbeitet und durch die Welt reißt. Überall trifft sein Können auf große Begeisterung, doch nichts hält ihn lange an einem Ort. Durch einen alten Mann lernt Theo viel über die Geschichte seiner Welt und über alte Artefakte. Sie zu finden wird eine Leidenschaft für ihn, doch im Verlauf der Geschichte bringt es ihn auch in Schwierigkeiten. Beim Verkauf einer kleinen Figur gerät er an einen Edelmann, der seinen besten Freund vor Theos Augen töten lässt, um Informationen über eine Maske zu erhalten, die der Figur angeblich fehlt. Unter Umständen, die er selbst nicht begreift gelingt Theo die Flucht und so schnell er kann, verlässt er die Stadt. Unterwegs trifft er auf Laviany und die zwei retten sich im Verlauf der Geschichte gegenseitig das Leben. Allerdings nicht aus Zuneigung, denn Laviany verspürt einen unstillbaren Hass auf Theo, was sie sich selbst nicht erklären kann. Sie selbst ist ebenfalls auf der Flucht vor einem Mann mit viel Einfluss, der ihr mehrere Schurken auf den Hals hetzt. Die dritte Person im Bunde ist schließlich eine junge Frau mit hellen Kräften, deren Aufgabe es ist, Verirrte Seelen zu retten. Sie stammt von den Nekromanten ab, die ebenfalls nach dem Krieg verschwunden sind. Gemeinsam machen die drei sich auf eine Reise an einen Ort, von dem noch nie jemand zurückgekehrt ist. „Außerdem habe ich jetzt schon so viel Zeit für deine Lebensrettung verschwendet, dass ich tatsächlich ein wenige neugierig bin, wie es mit dir endet.“ Seite 158 Leider war der Schreibstill nicht meins. Die Sätze reihen sich nicht flüssig aneinander, es ist langatmig und mir haben die Emotionen gefehlt, die mich als Leser erreichen. Stattdessen gab es eine Menge Blut und Eingeweide. Manche Szenen wirken stark gekürzt, so dass ich das Gefühl hatte, mir fehlt ein Teil der Handlung. Theos bester Freund wird vor seinen Augen ermordet, zum einen habe ich den Grund nicht verstanden, zum anderen scheint das Theo völlig egal zu sein. Als Theo Laviany für tot hält und sie urplötzlich wieder vor ihm steht, wundert er sich so gut wie gar nicht. Hier hat mir einiges zum Lesevergnügen gefehlt. Potential hat die Geschichte auf jeden Fall, Assassinen sind immer ein großartiges Thema und auch die Welt wirkt groß und gut durchdacht, es kommt nur nicht alles beim Leser an. Und es dauert zu lange, bis Erklärungen kommen. Auch wechselt die Sicht zu abrupt. In einem Moment ist es noch Theo, dann plötzlich Laviany. Die ersten 150 Seiten hatte ich nur Fragezeichen im Kopf. Es gab aber auch sehr gute Ideen, beispielsweise das Laviany ihre Kräfte aus einem Tattoo zieht, das sich dadurch selber aufbraucht und erneuert. Aber auch hier fehlten einfach die Erklärungen. Man muss ja nicht gleich alles verraten, aber ein paar Häppchen für das Verständnis wären nett gewesen. Mit den Schahutern wird es dann leider ziemlich ekelig. Auf den letzten hundert Seiten prasseln dann die Erklärungen auf den Leser ein, ein paar meiner Fragen wurden beantwortet, aber ich habe leider immer noch das Gefühl, das Buch nicht verstanden zu haben. Ein großer Plus Punkt sind die Dialoge, die gegen Ende immer besser wurden. Schnell und humorvoll und besonders Laviany hat eine wunderbar trockene Art. Im Großen und Ganzen muss ich aber leider sagen, dass mich das Buch nicht abholen konnte, obwohl ich mich sehr darauf gefreut hatte. „Doch nicht die Toten sind es, die ich fürchte, sondern das Meer.“ Seite 92