tinis_buecherwelt_und_mehr
Nachdem ich den ersten Band "Feuer im Schatten" dieser wundervollen Dilogie praktisch inhaliert habe, stand für mich außer Frage, dass ich auch den zweiten Band der Reihe unbedingt lesen muss und konnte es kaum erwarten, endlich mit dem Lesen zu starten, denn ich hatte Sehnsucht nach Sascha und ihren Freunden. Auf der anderen Seite wollte ich aber gar nicht mit dem Lesen beginnen, denn das hieße, dass die Reihe ihr Ende findet und ich wirklich Abschied nehmen muss. Auf dieses war ich noch nicht vorbereitet, ich wollte nicht, dass es endet, aber wie alles Schöne - man muss irgendwann Abschied nehmen. Wenn dieser dann so wundervoll ist wie der von "Asche im Licht", dann kann man damit ganz gut leben. Dieser zweite Band schließt direkt an seinen Vorgänger an und zeigt somit deutlich von Beginn an noch immer die innere Zerrissenheit von Sascha. Denn obwohl nun das Geheimnis um ihre Person gelüftet ist, weiß sie nicht, wie die anderen Königreiche darauf reagieren werden. Als dann auch noch Colin verschwindet, sieht sie keinen anderen Weg als ihn zu suchen und stößt dabei auf ein Geheimnis, welches alles ändern wird. Wie auch im vorigen Band ist Sascha für mich ein unglaublich starker Charakter. Wo andere an der Last der Krone zu Grunde gehen würden, zieht sie noch Stärke heraus und gibt einfach niemals auf. Sie ist keine typische Königin, verhält sich anders, als man von ihr erwartet und sie setzt sich für all das ein, was ihr am Herzen liegt - egal, wie die Konsequenzen daraus aussehen mögen. Sie ist eine Königin mit Herz und auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag, dass sie ihr Königreich und dessen Bürger im Stich lässt, merkt man, dass sie das alles eigentlich nur tut, um allen zu helfen und sie wieder zu einen. Ich muss sagen, dass mir Colin im ersten Band einiges sympathischer war, er hat sich in diesem zweiten Teil anders verhalten und anders entwickelt, als ich es mir erhofft hatte. Manche seiner Entscheidungen konnte ich zwar durch die Situation, in der er sich befand, nachvollziehen, allerdings fand ich diese dennoch nicht immer gut. Denn anstatt er einfach mal mit jemandem darüber gesprochen hätte, handelte er und dachte nicht weiter darüber nach, was daraufhin passieren könnte. Sascha hat mit Bastian, Caspar und Rogan auch wunderbare Freunde an ihrer Seite, die uns Lesern immer wieder zeigen, wie wichtig Freundschaft ist und wie weit man seine Freunde unterstützen kann, ohne Bedingungen daran zu knöpfen. Diese Charaktere zeigen uns, wie wichtig es ist, Freunde zu haben, auf die man sich verlassen kann, die immer hinter uns stehen und uns auffangen, wenn wir selbst einmal vom Weg abgekommen sind. Es sind so tolle Charaktere, bei welchen ich mich unglaublich auf das Wiedersehen gefreut hatte und es sind Freunde, die man sich im eignen Leben selbst auch wünschen würde. Großartige, authentische Charaktere, die man in anderen Geschichten manchmal vergeblich sucht. Was mich hier besonders gefreut hat, war zu sehen, wie Sascha und ihre Familie plötzlich mehr zusammengewachsen ist. Sie haben zueinander gehalten und sich gegenseitig gestützt, sie sind stärker aus dem Lüften des Geheimnisses herausgetreten und haben gelernt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Gerade Saschas Vater hat eine Wandlung durchgemacht, bei welcher man sofort gemerkt hatte, welche Last von ihm abgefallen ist. Man spürte, wie sehr es ihm Leid getan hat, was er Sascha ein Leben lang aufgebürdet hatte und dass er nicht weiß, wie er das jemals wieder gut machen sollte. Sascha und ihre Familie zeigen perfekt, wie wichtig Zusammenhalt ist und dass man immer darauf vertrauen sollte, dass die eigene Familie hinter einem steht. Auf den Inhalt selbst möchte ich an dieser Stelle gar nicht eingehen, denn es würde zu sehr die Spannung kaputt machen - ihr sollt es ja schließlich alle selbst noch lesen ;) Aber für mich war es ein gelungener Abschluss dieser Dilogie. Mein Herz gehört zwar einen Ticken mehr dem ersten Band, aber dennoch habe ich auch hier wundervolle Lesestunden verbracht, ich habe Aurelia immer mal wieder verflucht und ich habe mit Sascha gelitten. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, durchweg spannend und ein Abschluss, der zwar weh tut, aber mich dennoch glücklich zurück lässt.