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bookish_life_lines

Posted on 3.2.2021

Die Handlung: Marina Pfister, ist Inhaberin der Coaching-Agentur „Weiberheldin“, was von der männlichen Bevölkerung in Rosenheim jedoch nicht gerne gesehen wird. Sie sind nämlich der Meinung, Marina hetze ihre Frauen gegen sie auf. Wer braucht schon Emanzipation. Eine Frau gehört nach Hause zu den Kindern und hinter den Herd. Daher sind nur wenige verwundert, als Marina in ihrem Laden in der Rosenheimer Altstadt erdrosselt aufgefunden wird. Vitus Pangratz und seine Tochter Johanna Coleman beginnen zu ermitteln, dabei stecken sie privat jedoch aktuell in ganz anderen Problemen. „Liebestöter“ ist der zweite Band der Rosenheim Krimi Serie der Autorin. Die Geschichte ist jedoch in sich abgeschlossen und kann daher unabhängig von Band eins gelesen werden. Es gibt lediglich einen kurzen Querverweis auf einen zuvor gelösten Fall, der das Hauptthema in Band eins war, darauf wird aber nicht näher eingegangen, Vorwissen ist also nicht von Nöten. Das Buch ist aus der Erzählperspektive geschrieben. Meine Meinung: Abtauchen in die Altstadt von Rosenheim, die nebenbei bemerkt traumhaft schön ist. Doch nicht nur die wunderschöne Stadt, sondern auch der Schreibstil und der Humor der Autorin nimmt einen direkt ab der ersten Seite mit. So ist es nicht verwunderlich, dass in der bayrischen Stadt natürlich auch Mundart gesprochen wird und für die, die im bayrischen Dialekt eben nicht so gut sind, gibt es die Erklärung auf Hochdeutsch immer unmittelbar im selben Satz oder spätestens im Nächsten. Im Kontext versteht man somit sehr gut, was gemeint ist beziehungsweise der jeweilige Protagonist da so von sich gibt. Die Kapitel sind überwiegend relativ kurz, was mir persönlich sehr zusagt. Protagonisten gibt es einige, und wer da glaubt, da käme man durcheinander, dem kann ich nur sagen weit davon gefehlt. Ich persönlich tue mir auch mit zu vielen Protagonisten immer schwer, doch hier stimmt einfach das Gesamtbild. So ist auch jeder Protagonist für sich speziell, was innerhalb der Geschichte für den Leser ein Wiedererkennungsmerkmal schafft. Eines haben jedoch alle gemeinsam, jeder ist mit seinen eigenen Problemen beschäftigt und so kam es mir am Anfang, was die Ermittlungsarbeiten im Fall Marina Pfister betrifft, doch sehr schleppend vor und gar nicht so als würde ich einen Krimi lesen. Dabei war der Anfang wo es schon recht schnell um die eigentliche verübte Tat ging, schon sehr spannend. Die Ermittlungsarbeit kommt auch, allerdings eher zum Ende des Buches hin und da ging es mir dann irgendwie zu schnell mit. Pannen bleiben dabei natürlich auch nicht aus, steigern aber an dieser Stelle auch einfach nochmal den humorvollen Gehalt des Buches. Die Geschichte an sich ist chronologisch aufgebaut, es gibt jedoch kurze Rückblenden in die Vergangenheit in Form von Tonaufnahmen, welche durch Marina Pfister angefertigt wurden. Zu erkennen sind die Tonaufnahmen in der kursiven Schrift. Abgehört werden diese Tonaufnahmen durch den Täter, für den Leser selbst ergibt sich dadurch zwar ein Bild von Marina Pfister, selten kann er aber aus diesen Tonaufnahmen heraus lesen, mit wem Marina spricht. Der Täter wiederum weiß es, denn in Rosenheim kennt natürlich jeder jeden, ist ja klar. Insgesamt habe ich mich von diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und es sehr gerne gelesen, die Geschichte an sich sowie das Ende waren schlüssig und übereinstimmend und der Spannungsbogen wurde bis zuletzt gehalten. Denn trotz weniger Ermittlungsarbeiten, oder vielleicht auch gerade deswegen, hatte ich immer mal wieder eine Theorie den Täter betreffend. Diese bewahrheitete sich am Ende nicht, was für mich einen guten Krimi ausmacht. Meine Bewertung lautet daher: 4 Sterne {Die Rezension basiert auf einem vom Verlag überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst}

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