Variemaa
Der Igel und das Eichhörnchen, beste Freunde, die zusammenleben und zusammen musizieren, wollen ein Konzert geben, werden aber vom Veranstalter nicht auf die Bühne gelassen. Sie seien zu unbekannt, ihre Kombination zu ungewöhnlich. Wie oft schließen sich vor uns Türen, nur weil wir neue Wege gehen, weil wir gerade erst anfangen oder/und etwas wagen, was es so zuvor noch nicht gab. Innovation wird immer nur in kleinen Maßen gestattet. Das kenne ich als Autorin und als Wissenschaftlerin, aber auch als Feministin nur zu gut. Bitte nicht zu viel, bitte nur kleine Schritte, und im Zweifelsfall gehen wir lieber drei Schritte zurück als einen vor. Eichhörnchen und Igel lassen sich davon kurz aus der Bahn werfen, aber nicht aufhalten. Sie planen ihr eigenes Konzert, gehen auch hier ihren eigenen Weg, und haben Erfolg. Eine schöne Botschaft, eine die Mut macht. Das braucht jede:r von uns, vielleicht gerade jetzt. Manchmal will der Text zu viel. Für jüngere Kinder ist es dann schwer, mitzukommen. Die Zeichnungen von Jessica Marquardt sind liebevoll und detailliert, vom Stil her aber nicht ganz so ausgereift als Illustrationen. Ich fand vor allem die überzeichnet großen Augen too much. Mir persönlich gefällt das nicht so. Die Landschaften und Hintergründe, vor allem der Sternenhimmel ist dagegen sehr gut getroffen.