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eulenmatz

Posted on 1.2.2021

MEINUNG: Tiger ist mir vor allem durch das wirklich grandiose Cover ins Auge gestochen und ich bin auch dem Eisele Verlag sehr zugetan. Ich habe selbst zwei Katzen und liebe Tiere sehr und eigentlich ist es die ideal Lektüre für mich und trotzdem hätte ich fiel dieses Buch auf den ersten Blick nicht sofort in mein Beuteschema. Die Geschichte ist in vier große Teile aufgeteilt. Zuerst lernen wir Frieda kennen, die eigentlich Primatenforscherin ist. Bonobos sind ihre große Leidenschaft. Durch eine persönliche Verfehlung landet sie allerdings in einem kleinen Zoo in Devon (England) und soll sich dort um ein Tigerweibchen kümmern, welches den Zoo als Neuzugang erreicht. Tiger sind ihr natürlich völlig fremd, aber sie lässt sich darauf ein und findet immer mehr Zugang zu der sibirischen Tigerin. Frieda hat so einige persönliche Päckchen zu tragen. Diese machen ihr das Leben nicht besonders leicht und sie greift des öfteren zu dem einen oder anderen Suchtmittel. Für mich wirkte sie teilweise schrecklich verloren und zerbrechlich, aber auf der anderen Seite auch stark. Die Tiere, besonders die Bonobos waren ihre große Leidenschaft und gaben ihr auch so viel zurück, was jeder, der selbst Tiere besitzt sicherlich nachvollziehen kann. Frieda öffnet sich anderen Menschen nur schwer, will aber sehnt natürlich trotzdem nach Nähe. Im zweiten Teil lernen wir Tomasz kennen, der zusammen mit seinem Vater ein Tigerreservat in der russischen Taiga betreibt. Sie beobachten die Tiere und Tomasz sind die Tiere sehr wichtig, vor allem auch, dass sie in ihrem gewohnten Lebensraum bleiben. Die Autorin beschreibt meisterhaft das Wesen der Tiger und wie man mit ihnen in Einklang lebt. Sie bringt ein einige interessante Hintergrundinformation unter, ohne dass es sich wie ein Sachbuch über Tiger liest. Es geht viel mehr, um die Verbindung zwischen Mensch und Tiger. Sie beschreibt auch großartig die Landschaft und die Witterung, so dass man die Kälte der Tiger förmlich auf den Seiten spürt. Diese Verbindung besteht auch zu Sina, die wir im dritten Teil kennenlernen und die ebenfalls wie Tomasz in der Taiga lebt, aber deutlich weniger zivilisiert als Tomasz und somit deutlich stärker in Verbundenheit mit den Tigern, denn sie teilen sich einen Lebensraum. Sina lebt mit ihrer Mutter allein in der sprichwörtlichen Wildnis der Taiga. Im vierten Teil dann treffen alle Personen und Tiger aufeinander. Es war für mich der schönste Teil, da nun alle Fäden zusammen gelaufen sind und alles nun einen Sinn ergeben hat. Ich habe Gänsehaut beim Lesen bekommen, weil mich die Geschichte und deren Ausgang sehr berührt hat.  FAZIT: Tiger war für ein absolute Überraschung in 2020. Für gewöhnlich kein Buch, nachdem ich sofort greifen würde, was sich mir im Nachhinein allerdings nicht nachvollziehbar erschließt, denn ich liebe Tiere eigentlich sehr. Ich mochte Frieda, Tomasz und Sina, deren Leben durch die sibirischen Tiger verbunden ist und dass sie dadurch auch gemeinsam einigt. Eine wirklich fantastische Geschichte, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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