Cindy
"Der Geheime Garten" von Frances Hodgson Burnett ist einer der bekanntesten Klassiker des frühen 20. Jahrhunderts. Bisher wusste ich mit dem Buch nichts anzufangen. Ich dachte immer, es gehe um ein Mädchen und einen Garten, und im Grunde hatte ich recht. Doch in dem Buch steckt noch so viel mehr. Gelesen wird der Roman von dem wunderbar talentierten Rainer Strecker. Ich kenne und liebe ihn durch die Tintenwelt-Hörbücher. Und auch hier verleiht er jedem Charakter eine eigene Stimme und verzaubert den Zuhörer. Der Schreibstil des Buches ist meiner Meinung nach gewöhnungsbdürftig. Es gibt sehr viele Wiederholungen, aber durch das Vorlesen und die Betonung ist es recht angenehm. Ich glaube, wenn ich das Buch selbst gelesen hätte, hätte ich recht schnell aufgegeben. Im Mittelpunkt der Handlung steht die zehnjährige Miss Mary. Sie wächst in Indien auf, doch als ihre Eltern sterben, kommt sie zu einem Verwandten nach England. Am Anfang des Buches ist Mary ein wirklich unaustehliches Kind, das immer herumschreit und keine Freude findet. Doch die neue Umgebung und vor allem die Naur ändern dies. Sie verbringt mehr Zeit draußen und entdeckt besagten geheimen Garten. Im Laufe der Handlung kommen mehr Charaktere hinzu, die alle sehr liebenswert sind. Auch ein paar wenige magische, dem Zufall ähnelnde Elemente spielen eine wichtige Rolle. Es war interessant zu sehen, wie die Autorin mit dem Zufall und der Magie gespielt hat. Das zentrale Thema jedoch ist und bleibt das Wunder der Natur. Die Liebe zu allem was blüht und draußen lebt ist immer deutlich spürbar, und das war wirklich wunderschön. Hinzu kommt auch eine große Portion Glaube, was angesichts der Lebensumstände der Autorin nicht verwunderlich ist. Ich fand die Wandlung, die die Protagonisten durchleben, am allerschönsten. Die Aussage, dass viel Zeit in der Natur zu einem gesünderen und glücklicherem Leben führt ist heute genauso zutreffend wie damals. Burnett hat also einen zeitlosen Klassiker geschaffen, dessen Schreibstil und Sprache manchmal ein wenig hinken, im großen und ganzen jedoch überzeugen und ein paar wirklich schöne Lesestunden bescheren.
