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ankasgeblubber

Posted on 30.1.2021

Wenn man verschiedene Menschen fragte, was sie mit viel Geld kombiniert mit ausreichend Zeit anfangen würden, fiele die Antwort bei den meisten Befragten sicher ähnlich aus: "Reisen." Lana und ihre beste Freundin Kitty verfügen zwar nicht über viel Geld, dafür über etwas freie Zeit, weshalb sie spontan beschließen England zu verlassen, um in ferne Länder zu reisen. Am anderen Ende der Welt treffen sie auf weitere junge Leute, die wie eine lose Kommune auf einer Yacht leben und von Insel zu Insel schippern. Lana und Kitty sind sowohl von dem Lebensstil als auch von den Menschen begeistert, so dass sie sich ihnen kurzerhand für einige Zeit anschließen wollen. Als dann aber ein Crewmitglied verschwindet, verwandelt sich die Idylle nach und nach in einen Albtraum. Die Grundidee mit dem spannenden Setting auf einer Segelyacht fand ich klasse. Sie birgt ein unheimliches Potenzial. Ich mag es, wenn eine Gruppe von unterschiedlichen Charakteren mit ihren ganz eigenen Geheimnissen auf engem Raum miteinander konfrontiert werden. Dies ist einfach ein perfekter Nährboden für Konflikte und psychologische Spielchen jeglicher Art. Einerseits hat es mir gefallen, dass die Geschichte auf zwei Zeitsträngen ("heute" und "damals") erzählt wird, weil so eben vieles lange unklar bleibt, obwohl man weiß, dass etwas passiert ist. Aber anderseits glaube ich, dass es der Spannung und dem Erzähltempo nicht gut getan hat und somit beide ein bisschen ausgebremst wurden. Auch die Auflösung enthielt mindestens einen Aspekt, der mich gestört hat und der, meiner Meinung nach, auch gar nicht nötig gewesen wäre (die Freundschaft von Kitty und Lana betreffend). Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich die Geschichte zwar unterhalten hat, mir aber schlussendlich doch zu lahm war und mich nicht überzeugen konnte. Da ich bereits ein Buch der Autorin gelesen hatte ("Das Haus am Rand der Klippen"), waren meine Erwartungen und meine Vorfreude groß. Leider konnte ihnen dieser Titel nicht standhalten. Kann man lesen/hören, muss man aber nicht.

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