Bücherratte
Den Roman "Der Tätowierer von Auschwitz" von Heather Morris kann man schnell zusammenfassen mit den Worten "Da war viel schönes dabei!". Auf wahren Ereignissen beruhend wird die Geschichte eines KZ-Häftlings erzählt, der eben der priviligierteren Arbeit des Tätowierers nachgeht und der im Lager eine Frau kennenlernt, die seine spätere Ehefrau werden soll. Die Berichte und Eindrücke des Lagerlebens sind sicherlich interessant, doch leider liegt der Fokus sehr auf der Liebesgeschichte. Diese ist unglaublich kitschig, sodass ich mir manchmal nur "bah" dachte. Der Schreibstil ist auch sehr profan und nicht gerade schön. Trotzdem die Autorin beteuert, unglaublich viel recherchiert zu haben, sind ihr Fehler unterlaufen. (Oder aber die haben mir in Auschwitz Quatsch erzählt, davon würde ich jedoch nicht ausgehen.) Grundsätzlich also eines unter unzähligen Holocaust-Romanen, sicher nicht das beste, und höchstens für Personen spannend, die sich noch nicht viel mit dem Holocaust befasst haben. Das interessanteste war vermutlich das Nachwort des Sohnes dieser beiden KZ-Häftlinge, wie das Thema des Zweiten Weltkrieges in seiner Familie behandelt wurde. Greift doch lieber zu "Furcht und Elend des Dritten Reiches" von Brecht oder so.